Schiffbruch:Mehr als 30 Tote bei Untergang von Flüchtlingsboot vor Libyen

  • Bei einem Schiffbruch vor der libyschen Küste sind Medienberichten zufolge mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder.
  • Der Rettungseinsatz fanden vor der Stadt Garabulli an der libyschen Westküste statt.
  • In diesem Jahr sind bereits etwa 3000 Menschen ertrunken, als die versuchten, über das Mittelmeehr in die EU zu gelangen.

Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der libyschen Westküste sind am Samstag mindestens 31 Menschen ertrunken, darunter mehrere Kinder. Im Wasser seien mehrere Leichen getrieben, sagte ein Sprecher der Marine des Bürgerkriegslandes. Es werde deshalb damit gerechnet, dass die Zahl der Toten und Vermissten höher liege. Nach Angaben der libyschen Küstenwache konnten 200 weitere Menschen gerettet werden, sie wurden in den Hafen der Hauptstadt Tripolis gebracht.

Den Berichten zufolge waren die Flüchtlinge in zwei Booten unterwegs. Als die Küstenwache sie vor der Küste von Garabulli bemerkte, sei ein Boot bereits gesunken gewesen, 60 Insassen hätten sich an Trümmerteilen festgehalten und deswegen gerettet werden können, sagte ein Kommandant der Küstenwache. Weitere 140 Menschen seien aus dem zweiten Boot geborgen worden.

Libyen ist Transitland für Flüchtlinge aus afrikanischen Ländern, die über das Mittelmeer in die EU gelangen wollen. Schleuser verfrachten sie häufig in seeuntüchtige und überladene Boote. Die meisten Bootsflüchtlinge werden von Schiffen aufgegriffen und nach Italien gebracht. Dort sind in diesem Jahr knapp 115.000 Migranten auf dem Seeweg angekommen. Dies entspricht einem Rückgang um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Allerdings fängt die von der EU unterstützte libysche Küstenwache immer mehr Schleuserboote ab und bringt die Migranten zurück nach Libyen. Etwa 3000 Migranten sind in diesem Jahr bei dem Versuch ertrunken, über das Mittelmeernach Europa zu gelangen.

© SZ.de/dpa/AFP/Reuters/spes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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