Myanmar:Aung San Suu Kyi teilweise begnadigt

Die Militärjunta in Myanmar hat Aung San Suu Kyi teilweise begnadigt. (Foto: Kham/AFP)

Seit 2021 sitzt die ehemalige Regierungschefin in Haft. Nun hat die Militärjunta angekündigt, ihre Haftstrafe zu reduzieren.

Die Militärjunta in Myanmar hat angekündigt, die Haftstrafe der inhaftierten früheren Freiheitsikone Aung San Suu Kyi im Rahmen einer Massenamnestie zu reduzieren. Die 78-Jährige und der frühere Präsident Win Myint würden teilweise begnadigt, berichteten staatliche Medien am Dienstag.

Dies bedeute, dass ihre Haftstrafen verringert würden, es handele sich nicht um eine komplette Begnadigung, berichtete die Nachrichtenseite Myanmar Now. Staatlichen Medien zufolge soll Aung San Suu Kyi in fünf Fällen begnadigt werden - wegen diverser Anschuldigungen wurde sie nach dem Militärputsch in Myanmar zu 33 Jahren Haft verurteilt.

Im November 2020 wurde Aung San Suu Kyis Partei mit absoluter Mehrheit gewählt, internationale Beobachter sahen die Wahl als fair und demokratisch an. Das Militär sprach jedoch von Wahlbetrug und startete im Februar 2021 einen Putsch. Aung San Suu Kyi wurde entmachtet und festgenommen, im Land kam es zu Demonstrationen, die gewaltvoll niedergeschlagen wurden. Nach Angaben der UN gab es mehr als 1000 Todesopfer, Tausende wurden verhaftet.

Seit 2021 wurde Aung San Suu Kyi wegen diverser angeblicher Verbrechen verurteilt, die Gesamtstrafe lag bei 33 Jahren Gefängnis. Die ehemalige Regierungschefin hatte alle Vorwürfe stets bestritten. Lange saß sie in Isolationshaft, weder ihre Familie noch ihre Anwälte durften sie besuchen. Zuletzt wurde sie in den Hausarrest verlegt.

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Von David Pfeifer

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