Russland:Von Lügen, Tod und anderen Sorgen

Lesezeit: 4 min

Lebt Wladimir Putin in einer Scheinwelt? Russlands Präsident bei den Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs, umgeben von Veteranen. (Foto: Anton Novoderezhkin/AFP)

Erstmals wird in Russland offen der Rücktritt des Verteidigungsministers verlangt. Immer häufiger regt sich Unzufriedenheit - sogar über Wladimir Putin.

Von Silke Bigalke, Moskau

Wladimir Putin wurde 70 an diesem Freitag und hatte wohl Sorge, dass er am Ende ohne hochrangige Gratulanten dastehen würde. Sein "inoffizieller Gipfel" der GUS-Staaten wirkte wie eine Verlegenheitslösung, eingeladen waren die Chefs jener früheren Sowjetrepubliken, die sich unter Moskaus Führung zur GUS zusammengeschlossen haben. Putin bat also diejenigen in den prächtigen Konstantin-Palast seiner Geburtsstadt Sankt Petersburg, die kaum Nein sagen konnten. Offiziell war es ein Arbeitstreffen, die Gästeliste ließ der Kreml offen. Dabei waren der belarussische Diktator Alexander Lukaschenko, Armeniens Premier Nikol Paschinjan, Kasachstans Machthaber Kassym-Schomart Tokajew, der zuletzt auf Abstand zu Moskau gegangen war. Selbst Putins Partner sind längst vorsichtig geworden.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMeinungRussland
:In Zeiten des Wahnsinns hilft nur Vernunft

US-Präsident Biden warnt angesichts russischer Drohungen mit Atomwaffen vor einem Armageddon. Die Sorge ist natürlich berechtigt. Aber: Gefährlicher als die nukleare Erpressung ist nur die Kapitulation vor ihr.

Kommentar von Daniel Brössler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: