Demonstrationen gegen den Krieg:Die Angst in Russland

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"Kein Krieg" steht auf der Maske, die ein festgenommener Aktivist an die Scheibe eines Polizeibusses in St. Petersburg hält. (Foto: Dmitri Lovetsky/AP)

Ein paar Tausend Menschen haben es in Russland gewagt, gegen Putins Krieg auf die Straße zu gehen. Schnell wurden sie festgenommen. Gefährlicher könnte dem Kreml-Herrn eine andere Art des Protests werden.

Von Silke Bigalke, Moskau

Verriegelt und verrammelt war der Rote Platz am Donnerstagabend. Die schweren Eisenpforten des Auferstehungstors waren geschlossen, die Zufahrten mit Gittern verstellt. Selbst durch den Alexandergarten außerhalb der Kremlmauern kamen Spaziergänger nicht mehr. So groß war offenbar die Angst, ein paar unzufriedene Moskauer könnten den Protest bis vors Zentrum der Macht tragen. Es wäre ein Protest, auf den die Welt nun wartet. "Viel hängt vom russischen Volk ab", hatte der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij während einer Pressekonferenz am Donnerstag gesagt und sich dabei an das Nachbarvolk gewandt. "Es ist Zeit, dass alle, die in Russland ihr Gewissen noch nicht verloren haben, herauskommen und ihren Protest gegen den Krieg mit der Ukraine erklären."

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