In Russland ist es verboten, Informationen über Militärangehörige zu veröffentlichen. Wer heute der russischen Armee beitritt, wird praktisch Teil eines Staatsgeheimnisses, so könnte man es formulieren. Bei militärischen Themen von der Darstellung des Kreml abzuweichen, ist strafbar, gleichzeitig sind die offiziellen Informationen dünn und selten überprüfbar. Seit mehr als einem Jahr hat das Verteidigungsministerium etwa keine Gefallenenzahlen mehr veröffentlicht. Immer drängender stellt sich aber die Frage, wie viel Nachschubbedarf die Armee hat und wie sie ihn decken möchte.
Russland:Rekruten gesucht
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Die erste Mobilisierungswelle im Herbst 2022 löste in Russland die größten Proteste seit Kriegsbeginn aus. Dass sich so etwas wiederholt, will der Kreml unbedingt vermeiden. Aber wie kommt die Armee dann an neue Soldaten?
Von Silke Bigalke, Moskau
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