Wiesbaden:Keine Verschärfung der Corona-Beschränkungen in Hessen

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Volker Bouffier (CDU), Ministerpräsident des Landes Hessen, lächelt. (Foto: Arne Dedert/dpa)

In Hessen wird es keine Verschärfung der Corona-Beschränkungen geben. Der hessische Stufenplan funktioniere, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier am...

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Wiesbaden (dpa/lhe) - In Hessen wird es keine Verschärfung der Corona-Beschränkungen geben. Der hessische Stufenplan funktioniere, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier am Donnerstag nach einer Schalte der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU). Der Regierungschef mahnte jedoch, die Bevölkerung dürfe nicht leichtsinnig werden, da die Corona-Infektionen in der Summe bundesweit und auch in Hessen ansteigen.

„Das muss uns besorgen.“ Das gelte gerade mit Blick auf den Herbst und den Winter. „Deshalb bleibt Rücksicht, Umsicht und Vorsicht die Grundmelodie“, betonte Bouffier. Es sei nicht die Zeit, über Corona-Lockerungen zu diskutieren.

Der Ministerpräsident stellte sich hinter die in der Schalte gefassten Beschlüsse, nach denen etwa bei Verstößen gegen die Maskenpflicht in allen Bundesländern - mit Ausnahme von Sachsen-Anhalt - ein Bußgeld von mindestens 50 Euro fällig wird. Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich sind, sollen bis mindestens Ende Dezember 2020 nicht stattfinden.

In Hessen gilt, dass Veranstaltungen mit bis zu 250 Teilnehmern nicht vorher von den Behörden genehmigt werden müssen, es gelten aber Hygiene- und Abstandsregeln. „Ich möchte, dass es wieder Weihnachtsmärkte gibt“, sagte Bouffier als Beispiel für mögliche Veranstaltungen unter Corona-Bedingungen. „Aber klar ist auch, dass werden nicht Weihnachtsmärkte sein können, wie wir sie kennen.“ Sie werden in anderer Form stattfinden können und sie müssten Hygieneregeln einhalten.

Bei bundesweiten Sportwettbewerben wie auch der Fußball-Bundesliga werde es bis Ende Oktober keine Zuschauer geben können, sagte Bouffier. Bis dahin solle dann eine einheitliche Regelung gefunden werden. Der Ministerpräsident betonte, dass gerade in der anstehenden Herbst- und Winterzeit genügend Testkapazitäten gerade für Schulen, Kitas, Altenheime und Krankenhäuser vorhanden sein sollten. Vor allem weil die Corona-Fälle lokal sehr unterschiedlich seien, machten flächendeckende Tests aber wenig Sinn.

In Hessen haben sich derweil weitere 80 Hessen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Damit liegt die Zahl der bislang bestätigten Infektionen nach Angaben des Sozialministeriums bei 15 105. In Zusammenhang mit dem Virus sind 529 Menschen gestorben, das war ein Patient mehr als am Vortag (Stand 14.00 Uhr).

In Offenbach sank eine wichtige Kennzahl, die zuletzt oberhalb der kritischen Marke von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage (7-Tage-Inzidenz) gelegen hatte: Der Wert betrug dem Ministerium zufolge nun 47,5. Die Stadt nannte einen Wert von 48,2. Wiesbaden stand mit 44,9 weiterhin kurz davor, die Schwelle zu erreichen.

Eine von Bund und Ländern vereinbarte Grenze für verschärfte Beschränkungen des öffentlichen Lebens liegt bei einer 7-Tage-Inzidenz von 50. Hessen setzt zudem auf ein stufenweises Vorgehen je nach Infektionsgeschehen.

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