US-Präsident Barack Obama will, dass der libysche Gewaltherrscher Muammar al-Gaddafi für das brutale Vorgehen gegen die Zivilbevölkerung zur Verantwortung gezogen wird. Zugleich mahnte er Gaddafi, die Angriffe auf Zivilisten zu stoppen. "Diejenigen, die für Gewalt verantwortlich sind, müssen haftbar gemacht werden", forderte Obama am Samstag in seiner wöchentlichen Rundfunkrede.
Gaddafi müsse seine Truppen von den belagerten Städten zurückziehen und humanitäre Hilfe zulassen. Die internationale Militäraktion zeige "wichtige Fortschritte", betonte Obama. "Gaddafi hat das Vertrauen seines Volkes sowie die Rechtmäßigkeit zur Herrschaft verloren." Obama fügte hinzu: "Die Hoffnungen des libyschen Volkes müssen verwirklicht werden."
Obamas Zwischenbilanz der Intervention ist positiv: Die Militäraktion in Libyen habe zahllose Menschenleben gerettet, sagte er. "Weil wir schnell gehandelt haben, wurden die Leben zahlloser Zivilisten - unschuldiger Männer, Frauen und Kinder - gerettet und eine Katastrophe für die Menschen verhindert."
Der US-Präsident bekräftigte aber auch, dass sich die USA in dem nordafrikanischen Land nur begrenzt engagieren wollen. "Wir schicken keinerlei Bodentruppen nach Libyen." Nachdem US-Militärs in der ersten Kriegswoche das Kommando übernommen hatten, setzten nun die Partner des Militäreinsatzes die Flugverbotszone und das Waffenembargo durch.
Auch arabische Staaten wie etwa Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate hätten Flugzeuge für die Flugverbotszone zugesagt. Das Eingreifen in Libyen sei auch im nationalen Interesse der USA gewesen, sagte Obama: Wenn Gaddafi drohe, ein Blutbad anzurichten, dann könne dies die ganze Region destabilisieren.
Obama war kritisiert worden, er habe Parlament und Öffentlichkeit in den USA nicht genügend über den Libyen-Einsatz informiert. Unter anderem habe er die konkreten Ziele nicht deutlich gemacht, monierten Kritiker.