Rechtsextremismus:Warum Diogo sterben musste

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Manuel Diogo wollte in der DDR studieren, aber am Flughafen nahm man ihm den Pass, teilte ihn dem VEB Sägewerk Jeber-Bergfrieden zu, als Arbeiter. (Foto: Facebook)

1986 liegt eine Leiche an den Bahngleisen nach Dessau: Manuel Diogo, Mosambikaner. Für die DDR-Behörden war der Tod ein Unfall. 34 Jahre später prüft die Staatsanwaltschaft ein neonazistisches Tatmotiv.

Von Antonie Rietzschel

Ibraimo Alberto kann sich an den Abschied erinnern. Er steht am Gleis des Bahnhofs Berlin-Lichtenberg, Manuel Diogo hat ein Fenster des Zuges geöffnet, stützt den Oberkörper darauf ab. Als der Zug anfährt, rennt Alberto hinterher, winkt. Am 30. Juni 1986, um 0.45 Uhr, finden Mitarbeiter der Deutschen Reichsbahn auf der Strecke zwischen Berlin und Dessau eine männliche Leiche. "Kopf und Beine abgefahren", steht in den Akten der Transportpolizei. "Es handelt sich um eine Person mit dunkler Hautfarbe."

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