Hanau:"Ich funktioniere halt"

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Auf dass sie nicht vergessen werden: Auch Monate später erinnern in Hanau Porträts an die neun Menschen, die am 19. Februar starben. (Foto: Uwe Koch / Eibner / Imago)

Vor fünf Monaten ermordete ein Rechtsextremer neun Menschen, drei starben im Kiosk von Kemal Kocak. Dann kam auch noch das Virus. War alles nicht einfach, aber er ist noch da. Über einen, der nicht aufgibt.

Von Matthias Drobinski

Eine Pandemie muss keine Katastrophe sein, wenn man sich etwas einfallen lässt. Kemal Kocak hat sich etwas einfallen lassen, gleich als mit der Zahl der Infizierten auch die Sorge der Menschen um ausreichend Klopapier, Spaghetti, H-Milch wuchs. Er hat sofort den Bürgersteig vor seinem Kiosk in der Hanauer Innenstadt parzelliert und drinnen eine Art Einbahnstraße eingerichtet, die Jungs an der Kasse durch eine Plastikfolie geschützt. Er ist bei fairen Preisen geblieben. Wenn man so einen Kiosk betreibt, sagt Kemal Kocak, muss man ahnen, was die Leute demnächst brauchen könnten. Am besten, bevor sie es selber wissen.

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