Die früheren RAF-Terroristen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg halten sich vermutlich in Berlin auf. Das Landeskriminalamt Niedersachsen führt in diesem Fall die Ermittlungen und intensiviert nach eigenen Angaben die Fahndungsmaßnahmen in und um Berlin. Die Polizei geht aufgrund der Waffen- und Sprengmittelfunde bei Daniela Klette von einem Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung aus. Auch bei den zwei noch unbekannten Wohnungen der flüchtigen mutmaßlichen Räuber Staub und Garweg gebe es "ein Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung", heißt es in der Mitteilung des LKAs.
"Die Staatsanwaltschaft Verden und das LKA Niedersachsen möchten daher die Bevölkerung hinsichtlich dieser Gefahren sensibilisieren und bitten weiterhin die Bevölkerung um Mithilfe bei der Fahndung nach den flüchtigen Tatverdächtigen."
Während der Durchsuchung des Wohnhauses der festgenommenen, ehemaligen RAF-Terroristin hatten die Ermittler laut einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden auch "schwere Kriegswaffen" gefunden. Zu den gefundenen Waffen gehören Sprengmittel, Munitionsteile in Form einer Panzerfaustgranate, diverse Munition sowie eine Kalaschnikow, eine Maschinenpistole und eine Kurzwaffe samt Munition.
Das siebengeschossige Gebäude in Berlin-Kreuzberg war am Mittwochabend von der Polizei geräumt worden. Später mussten auch einige Bewohner eines weiteren Hauses ihre Wohnungen verlassen. Die Straße war komplett gesperrt. Erst am frühen Donnerstagmorgen wurde die Sperrung aufgehoben.
RAF-Terroristin Klette:Mitten in Kreuzberg
Sie machte Capoeira, gab Nachhilfe und postete Blumenfotos auf Facebook: Die untergetauchte RAF-Frau Daniela Klette lebte ein scheinbar normales Leben. Szenen aus dem Untergrund, der keiner war.
Am Mittwochabend hatte der Kampfmittelräumdienst eine Granate aus dem Haus gebracht und später unschädlich gemacht. Die frühere RAF-Terroristin Klette war am Montagabend in Berlin-Kreuzberg festgenommen worden. Sie war 30 Jahre untergetaucht und soll mit einer falschen Identität jahrelang in der Hauptstadt gelebt haben. Der Name, den sie benutzt haben soll, findet sich allerdings nicht auf dem Klingelschild am Eingang des unauffälligen Mietshauses.