Prozess:Er ist halt der Chef

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Prozess: Der Angeklagte sagte der Polizistin: Wenn sie weiterhin mit ihm privat verkehrte, dann werde das mit Sicherheit dienstlich nicht nachteilig sein.

Der Angeklagte sagte der Polizistin: Wenn sie weiterhin mit ihm privat verkehrte, dann werde das mit Sicherheit dienstlich nicht nachteilig sein.

(Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Der ranghöchste Polizist in Baden-Württemberg steht wegen sexueller Nötigung einer jungen Kollegin vor Gericht. Klingt nach einem klassischen "Me Too"-Fall, aber die Sache ist nicht ganz so einfach.

Von Annette Ramelsberger, Stuttgart

Man sieht nur ihre linke Fußspitze. Sie wippt. Ein schmaler Fuß, der in einem Nike-Turnschuh steckt, darüber eine Jeans. Einmal lehnt sie sich vor, da ist kurz ein Schimmer von rotblondem Haar auszumachen. Sonst sieht man nichts von der Frau, deren Anzeige den derzeit wichtigsten "Me Too"-Fall Deutschlands ins Rollen gebracht hat. Katharina B., 34, sitzt im Gerichtssaal des Landgerichts Stuttgart hinter einem Mauervorsprung verborgen. Wenn sie aussagt, ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Denn vor dieser Öffentlichkeit hat sie Angst. Muss sie das, auch heute noch?

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