Bruce Pagan hat sich eine Gasmaske aufgesetzt. Er war einst Sanitäter in der US-Armee, diente im Krieg im Irak. Jetzt steht der 35-Jährige an einer Kreuzung im Süden von Minneapolis und blickt auf die Demonstranten vor ihm. Er ist gekommen, weil er die Proteste unterstützt, und vor allem ist er gekommen, um Erste Hilfe zu leisten, wenn es wieder los geht, wenn die Lage wieder eskaliert. In seinem Rucksack hat er Verbandsmaterial und Medikamente, ein Kumpel hat einige Flaschen Milch herbeigeschafft, gegen das Pfefferspray und Tränengas in den Augen. Pagan blickt auf sein Handy. 19:53 Uhr - noch sieben Minuten bis zur Ausgangssperre.
Proteste in den USA:Wenn es Nacht wird, kippt die Stimmung
Lesezeit: 5 min
Die Nacht zum Sonntag endet in Minneapolis mit einem massiven Einsatz von Polizei und Nationalgarde. Tagsüber, wenn die Stadt beinahe friedlich wirkt, zeigt sich das ganze Ausmaß der Zerstörung durch die gewaltsamen Proteste dieser Woche.
Von Alan Cassidy, Minneapolis
Meinung Proteste in den USA:Amerikas Wut
Wer glaubt, die Ausschreitungen der vergangenen Woche seien der bedauernswerte, aber leider notwendige Auftakt zu einer progressiven Revolution, dürfte enttäuscht werden. Eher führen sie zu etwas, das einem Bürgerkrieg ähnelt.
Lesen Sie mehr zum Thema