Politik kompakt:Gabriel traut Steinbrück Kanzlerkandidatur zu

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"Am Ende muss kandidieren, wer die größten Chancen hat": SPD-Chef Gabriel bringt Ex-Finanzminister Steinbrück als Kanzlerkandidat ins Gespräch. Kurzmeldungen im Überblick

SPD-Chef Gabriel traut Steinbrück die Kanzlerkandidatur zu

Wer wird SPD-Kanzlerkandidat 2013: SPD-Chef Gabriel oder Ex-Finanzminister Steinbrück? (Foto: Foto: dpa)

Der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel traut Ex-Finanzminister Peer Steinbrück die Kanzlerkandiatur im Jahr 2013 zu. "Am Ende muss der kandidieren, der die größten Chancen zum Gewinnen hat", sagte Gabriel der Neuen Westfälischen auf die Frage, ob er selbst bei der nächsten Bundestagswahl als Spitzenkandidat antreten wolle. Steinbrück habe als Finanzminister gezeigt, wie man in schwierigen Situationen Führung zeige. "Er ist ein Mensch und Politiker, auf den die SPD besonders stolz ist", sagte Gabriel. "Und ich füge hinzu: dem ich jedes politische Amt in Deutschland sofort zutraue."

Lesen Sie auf den nächsten Seiten mehr über Schavans Forderungen an die Kirche, welche Politiker die britischen Zeitungen in der Parlamentswahl favorisieren und warum die Opposition in Albanien in Hungerstreik tritt.

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) hat die katholische Kirche im Missbrauchs-Skandal zu mehr Einsatz für die Opfer aufgefordert. "Die Opfer erwarteten, dass endlich zugestanden wird, dass ihnen Unrecht geschehen ist", sagte Schavan der Rheinischen Post. Hilfe und Therapien seien dabei wichtiger als Entschädigungen in Geld. Zugleich müsse sich die Kirche "vor Selbstmitleid hüten": "Die Kirche sollte jetzt nicht fragen: Wer diskreditiert uns?", Sagte die Ministerin. Sie fügte hinzu: "Die Gesellschaft ist nicht ungnädig mit Sündern, sie ist ungnädig mit Heuchlern - und zwar zu Recht."

Wenige Tage vor der britischen Parlamentswahl haben die führenden britischen Zeitungen Times und Guardian Premierminister Gordon Brown ihre Unterstützung entzogen. Auch der traditionell der Labour-Partei zugeneigte Guardian versagt dem Regierungschef für den Urnengang am 6. Mai die Unterstützung und ruft zur Wahl der Liberaldemokraten auf, deren Anführer Nick Clegg bei den TV-Debatten punkten konnte. "Wenn der Guardian wählen könnte, würde er mit Begeisterung für die Liberaldemokraten stimmen", schrieb das Blatt in seiner Samstagsausgabe.

"Die Wirtschaft ist in Gefahr. Das Risiko ist Brown", schrieb die Times bereits am Freitag und empfahl zum ersten Mal seit 18 Jahren, für den konservativen Herausforderer David Cameron zu stimmen. Cameron habe die Urteilskraft und die Charakterstärke gezeigt, um das Land auf den Weg in eine gesündere, bessere Zukunft zu führen, schrieb die Zeitung weiter. "Es ist wieder einmal Zeit, konservativ zu wählen." Zuvor hatte sich bereits das einflussreiche Magazin The Economist auf die Seite von Camerons oppositionellen Tories gestellt. Nach einer neuen Umfrage vom Samstag verlor die Labour-Partei in einer Woche weitere zwei Prozentpunkte und liegt nun bei 24 Prozent in der Wählergunst. Die Konservativen können nach der Befragung des Instituts Harris für die "Daily Mail" mit 33 Prozent rechnen (minus ein Prozentpunkt), dicht gefolgt von den Liberaldemokraten mit 32 Prozent (plus drei Prozentpunkte).

Aus Protest gegen die umstrittene Parlamentswahl vom vergangenen Jahr sind in Albanien mehr als 200 Oppositionsanhänger in den Hungerstreik getreten, darunter 22 Abgeordnete der Sozialistischen Partei. Sie werfen den regierenden Demokraten von Ministerpräsident Sali Berisha vor, die Auszählung der Stimmen nach der Parlamentswahl vom 28. Juni manipuliert zu haben, und fordern deshalb eine Neuauszählung. Am Freitagabend hatten sich zehntausende Anhänger der Opposition auf dem größten Platz der Hauptstadt Tirana zu einer Protestaktion versammelt. Die Demokraten errangen bei der Wahl 75 der 140 Parlamentsmandate, die Sozialisten 65.

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