Regierungswechsel in Polen:Mit viel Herz und einem neuen Ton

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"Radikale Verbesserungen": Der künftige polnische Premier Donald Tusk (vorn Mitte) am Montagabend zwischen Mitgliedern der von ihm geschmiedeten Bürgerkoalition. (Foto: Rafal Guz/dpa)

Der designierte Ministerpräsident Donald Tusk verspricht einen besseren Zusammenhalt im Land, freie Medien und faire Gerichte - und hofft auf die bisher zurückgehaltenen EU-Milliarden. Ein rechtsextremer Abgeordneter provoziert im Parlament einen Eklat.

Von Viktoria Großmann

Frauenrechte, Schutz der Wälder, Solidarität mit der Ukraine - der zukünftige polnische Premierminister Donald Tusk hat am Dienstag seine Vorstellungen vom neuen Polen dargelegt - nach acht Jahren PiS-Regierung. Mehr als eine Stunde spricht er am Vormittag im Sejm, dem traditionsreichen polnischen Abgeordnetenhaus. Er beruft sich auf die Solidarność, zitiert Johannes Paul II., den Papst aus Krakau, und den polnischen Freiheitskämpfer Romuald Traugutt. Freiheit, so mahnt Tusk unter Berufung auf den verehrten Widerstandsführer, sei nicht zu erreichen durch Brechen der Regeln, sondern durch deren Einhaltung. Das ist ein deutlicher Hinweis. Zum Beispiel darauf, dass die neue Regierung Tusk die Regeln der EU einhalten will.

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