SZ-Podcast "Auf den Punkt":Befreite Gebiete in der Ukraine: Warum nicht alle feiern

Lesezeit: 1 min

"Auf den Punkt" - der Nachrichtenpodcast der Süddeutschen Zeitung. (Foto: SZ)

Die ukrainische Armee hat Gebiete im Osten des Landes von russischer Besatzung befreit. Aber viele Bewohner sagen jetzt: Vorher ging es uns besser.

Von Nadja Schlüter und Sonja Zekri

Russland greift die Ukraine gerade wieder verstärkt an: Am Montagmorgen wurden Einschläge und Explosionen in Kiew gemeldet und auch im Osten des Landes werden ukrainische Stellungen beschossen.

In der Ostukraine hatte die ukrainische Armee vor einigen Wochen bereits Gebiete von den russischen Besatzern zurückerobert. Zum Beispiel auch die Stadt Kupjansk, in der Nähe der russischen Grenze. SZ-Reporterin Sonja Zekri hat am vergangenen Wochenende dort recherchiert.

"Man sollte denken, dass die Menschen begeistert davon sind, dass die ukrainische Armee die russische Armee dort rausgedrängt hat", sagt Zekri. "Aber die Stadt hat die sechs Monate der Besatzung einigermaßen unbeschadet überlebt: Es gab Strom, Wasser, Gas, Telefon, Fernsehen." Unter anderem, weil der damalige Bürgermeister von Kupjansk als Kollaborateur die Stadt mehr oder weniger kampflos den russischen Streitkräften überlassen habe. Durch die Kämpfe bis zur Befreiung sei die Infrastruktur dann aber in großen Teilen zerstört worden.

Jetzt fehle es den Menschen in Kupjansk am Nötigsten, sagt Zekri: Die Brücke, die die beiden Teile der Stadt am Fluss Oskil verbindet, müsse repariert werden, Strom, Gas, Wasser und der Markt müssten wieder verlässlich funktionieren. Das ist - neben der russischen Propaganda, die wohl auch Wirkung zeigt - ein Grund, dass viele Menschen nicht nur glücklich über die Befreiung seien.

Hier geht es zum SZ-Podcast "The Great Firewall".

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Moderation, Redaktion: Nadja Schlüter

Redaktion: Tami Holderried

Produktion: Imanuel Pedersen

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