Peking:Massenspiele in Seuchenzeiten

Lesezeit: 6 min

(Foto: Joel Marklund/Panther Media/Imago/Collage: SZ)

Die Eröffnung ist geschafft. Nun will die Führung in Peking nur eines: dass die Spiele reibungslos ablaufen. Wie der Machtapparat sicherstellt, dass die hermetisch abgetrennte olympische Blase nicht die kleinste Leckstelle bekommt.

Von Christoph Giesen und Barbara Klimke

Neunzig Minuten sind vergangen, als der Jubel noch einmal mächtig anschwillt. Die chinesische Fahne, rot und groß, taucht auf am Ende der Rampe, getragen von einem Eisschnellläufer, Gao Tingyu, und einer Skeletonfahrerin, Zhao Dan. Dann wandert Team China in roten langen Mänteln in die Arena, 173 Athleten und Athletinnen, 164 Betreuer; die Gastgeber sind traditionell die letzte Nation. Nur einmal brandet der Applaus länger auf und stärker an diesem Abend. Das ist gleich zu Beginn, als "seine Exzellenz" angekündigt wird: Xi Jinping, der Staats- und Parteichef. Minutenlang klatschen die Menschen auf den Rängen, während ihr Herr und Gebieter huldvoll winkt. Dass da überhaupt Leute sitzen, wenngleich auf Abstand, mit Corona-Distanz, gehört, bei allem, wie diese Spiele organisiert sind, zu den erstaunlichsten Umständen der Zeremonie.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusOlympia
:Ein Albtraum für deutsche Datenschützer

Wer zu Olympia reist, muss "My2022" nutzen. Über eine App, mit der Chinas Behörden jeden Sportler, Betreuer oder Journalisten bei den Spielen überwachen könnten. Ob sie es auch tun? Keiner weiß es.

Von Christoph Koopmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: