München:Hagl für Habeck, Hallitzky eher nicht

München (dpa/lby) - Die Personaldebatte bei den Grünen spiegelt sich in der Spitze des bayerischen Landesverbands: Die Landesvorsitzende Sigi Hagl plädiert für eine Kandidatur des zum Realoflügel zählenden schleswig-holsteinischen Umweltministers Robert Habeck. Hagls Amtskollege Eike Hallitzky dagegen lehnt eine Änderung der Parteisatzung ab, die Habeck eine bei den Grünen eigentlich verbotene Doppelfunktion als Parteichef und Landesminister erlauben könnte.

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München (dpa/lby) - Die Personaldebatte bei den Grünen spiegelt sich in der Spitze des bayerischen Landesverbands: Die Landesvorsitzende Sigi Hagl plädiert für eine Kandidatur des zum Realoflügel zählenden schleswig-holsteinischen Umweltministers Robert Habeck. Hagls Amtskollege Eike Hallitzky dagegen lehnt eine Änderung der Parteisatzung ab, die Habeck eine bei den Grünen eigentlich verbotene Doppelfunktion als Parteichef und Landesminister erlauben könnte.

Sie würde Habeck „gerne im Spitzenduo sehen“, sagte Hagl auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München. Habeck will sich im Januar auf dem Bundesparteitag nur für den Vorsitz bewerben, wenn die Parteisatzung so geändert wird, dass er für ein Jahr noch Minister bleiben kann. Bisher ist nur eine Übergangsfrist erlaubt.

Dazu sagte Hallitzky, grundsätzlich halte er nichts davon, diese generellen Regeln aufgrund einer einmaligen Kandidatenlage zu verändern. „Ich sehe aber auch nicht die Notwendigkeit dafür, denn Robert Habeck kann jederzeit zum Bundesvorsitzenden gewählt werden - unabhängig davon, dass er amtierender stellvertretender Ministerpräsident von Schleswig-Holstein ist.“

Die Grünen besetzen ihre Doppelspitze in Berlin traditionell nach Geschlechter- und Flügelproporz: eine Frau und ein Mann, einmal linker, einmal Realo-Flügel. Hagl hält davon nicht viel: „Es sollen die Besten antreten können, sie treten für die Gesamtpartei an und nicht für einen Flügel. In weiten Teilen der Parteibasis herrscht für das starre Flügelsystem auch kein Verständnis.“ Hallitzky dagegen betonte: „Die Grünen fliegen gut mit ihren zwei starken Flügeln.“

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