Magdeburg:AfD-Europaliste: Kein Platz für Tillschneider

Magdeburg (dpa/sa) - Der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete und langjährige Chef der Patriotischen Plattform, Hans-Thomas Tillschneider, ist knapp als Europakandidat der AfD gescheitert. Der 40 Jahre alte Islamwissenschaftler unterlag beim Parteitag in Magdeburg in der Nacht zu Montag erst in der Stichwahl dem gemäßigten hessischen Kandidaten Erich Heidkamp. Tillschneider bekam 176, Heidkamp 248 Stimmen.

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Magdeburg (dpa/sa) - Der sachsen-anhaltische Landtagsabgeordnete und langjährige Chef der Patriotischen Plattform, Hans-Thomas Tillschneider, ist knapp als Europakandidat der AfD gescheitert. Der 40 Jahre alte Islamwissenschaftler unterlag beim Parteitag in Magdeburg in der Nacht zu Montag erst in der Stichwahl dem gemäßigten hessischen Kandidaten Erich Heidkamp. Tillschneider bekam 176, Heidkamp 248 Stimmen.

Tillschneider warb in seiner Bewerbungsrede für eine Festung Europas, eine „Feste im Geiste wie im Grenzregime“. „Es beginnt die Reconquista Europas“, sagte er unter lautem Applaus. Das portugiesische Wort für Rückeroberung bezeichnet die Zurückdrängung der muslimischen Herrschaft in Spanien durch europäische Christen im Mittelalter. Es ist heute ein Schlachtruf der rechtsextremen Identitären Bewegung, die vom Verfassungsschutz beobachtet wird.

Tillschneider sitzt seit dem Frühjahr 2016 im Landtag von Sachsen-Anhalt. Seit 2014 ist er Chef der Patriotischen Plattform, einem deutschnationalen Verein, der als besonders rechte und völkische AfD-Strömung gilt. Vor wenigen Monaten kündigte Tillschneider an, den Verein auflösen zu wollen.

Die AfD wählt seit Freitag ihre Kandidatenliste für die Wahl zum Europäischen Parlament am 26. Mai 2019. Spitzenkandidat ist Parteichef Jörg Meuthen, der bereits im Brüssler Parlament sitzt.

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