Kulmbach:Bayerische AfD-Spitze will weiteres Mitglied ausschließen

Kulmbach (dpa/lby) - In der von Grabenkämpfen zerrissenen bayerischen AfD verschärfen sich die Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Lagern. Der Landesvorstand will nach dem Regensburger Benjamin Nolte ein zweites Mitglied aus dem Führungsgremium ausschließen, den Kulmbacher Kreisvorsitzenden Georg Hock. Dieser bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte als "grundsätzlich richtig" und will sich gegen seinen Ausschluss aus der AfD-Landesvorstand gerichtlich zur Wehr setzen.

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Kulmbach (dpa/lby) - In der von Grabenkämpfen zerrissenen bayerischen AfD verschärfen sich die Auseinandersetzungen zwischen den verfeindeten Lagern. Der Landesvorstand will nach dem Regensburger Benjamin Nolte ein zweites Mitglied aus dem Führungsgremium ausschließen, den Kulmbacher Kreisvorsitzenden Georg Hock. Dieser bestätigte am Dienstag entsprechende Medienberichte als „grundsätzlich richtig“ und will sich gegen seinen Ausschluss aus der AfD-Landesvorstand gerichtlich zur Wehr setzen.

Wie „Frankenpost“ und „Münchner Merkur“ (Dienstag) berichteten, wirft der Landesvorstand Hock in einer Rundmail an die Mitglieder Nähe zu einem umstrittenen Freiherrn vor, den dessen Gegner für einen Hochstapler halten. Zu den Details äußerte Hock sich nicht: „Ich bitte um Verständnis, dass ich mich wegen des schwebenden Verfahrens nicht weiter äußern möchte.“ Der Landesvorsitzende Martin Sichert war zunächst nicht zu erreichen.

Im bayerischen AfD-Landesverband bekämpfen sich gemäßigtere Kräfte und Anhänger des rechtsnationalen Thüringer Politikers Björn Höcke sowie seines „Flügels“ - eine Gliederung, die viele Beobachter für rechtsextrem halten. Hock steht dem „Flügel“ nahe, hat jedoch stets den Vorwurf zurückgewiesen, völkisch-nationalistisch eingestellt zu sein. Das erste Ausschlussverfahren des AfD-Landesvorstands gegen Nolte steht ebenfalls im Zusammenhang mit den „Flügel“-Kämpfen. Nolte zählt zu den Alten Herren der Burschenschaft Danubia, deren Aktivitäten der Verfassungsschutz als rechtsextrem einstuft.

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