Kühlungsborn:Linke-Parteitag: Diskussion um Mobilität und Nachhaltigkeit

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Auf ihrem Landesparteitag am Wochenende will die Linke in Mecklenburg-Vorpommern vor allem die Mobilität im ländlichen Raum ins Visier nehmen. "300 Kilometer...

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Schwerin (dpa/mv) - Auf ihrem Landesparteitag am Wochenende will die Linke in Mecklenburg-Vorpommern vor allem die Mobilität im ländlichen Raum ins Visier nehmen. „300 Kilometer Bahnstilllegungen in den vergangenen Jahren, viele Buslinien, die gekappt wurden, die gekürzt wurden - all das hat eine soziale Komponente“, sagte Parteichefin Wenke Brüdgam am Donnerstag in Schwerin. Der Zugang zu Arbeit, Kultur- und Freizeitangeboten sei mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Teil gar nicht mehr möglich. „Wenn derartige Entscheidungen so große Auswirkungen auf die soziale Spaltung in unserem Land haben, dann ist es für uns Aufgabe, dagegen zu steuern.“

Über Jahre hinweg sei beim Nahverkehr der Rotstift angesetzt und den Menschen Stück für Stück die Alternative zum Auto genommen worden, kritisiert der Landesvorstand in seinem Leitantrag. Klimaschutz fange nicht in der eigenen Garage, sondern an der Bushaltestelle an. „Wir brauchen ein Umdenken! Wir brauchen mehr Busse und Bahnen in Mecklenburg-Vorpommern!“ Auch mit Blick auf die Landtagswahl 2021 sei es eines der wichtigsten Ziele, den Nahverkehr wieder aufzubauen. Die Oppositionspartei im Schweriner Landtag setzt sich unter anderem dafür ein, dass alle Schüler und Auszubildenden kostenlos fahren können: „365 Tage im Jahr, über alle Kreisgrenzen hinweg - unabhängig vom Geldbeutel der Eltern und unabhängig vom Wohnort.“

Zu ihrem Parteitag treffen sich die Delegierten am Samstag und Sonntag in Kühlungsborn. Neben der Wahl der zwei Landesvorsitzenden - Gegenkandidaten zu Brüdgam und Torsten Koplin gibt es den Angaben zufolge bislang nicht - und des Vorstands soll es auch um Fragen der Finanzierung der Parteiarbeit gehen. „Wir haben eine sehr solide finanzielle Situation, aber auch die Verantwortung, das bis weit ins nächste Jahrzehnt abzusichern“, sagte Koplin. Die Partei müsse von einem weiteren Rückgang der Mitgliederzahl ausgehen, sagte er angesichts der Überalterung.

Thema weiterer Anträge der zweitägigen Veranstaltung, auf der neben anderen auch die Bundesvorsitzende Katja Kipping und die Vorsitzende der Landtagsfraktion, Simone Oldenburg, sprechen wollen, ist unter anderem die ökologisch nachhaltige Durchführung von Parteitagen und Mitgliederversammlungen, etwa bei Anreise und Verpflegung. Die Linksjugend betitelte ihre Forderung „Tofu und Internet statt Papierflut und Wiener“. Außerdem soll es um die Förderung naturnaher Landwirtschaft gehen.

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