Gieboldehausen:AfD-Landesparteitag: Hampel sagt Veranstaltung ab

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Hannover (dpa/lni) - Der kuriose Streit um zwei getrennte Einladungen zu einem Sonderparteitag der niedersächsischen AfD geht weiter. Der umstrittene Landeschef Paul Hampel sagte am Donnerstag das von ihm geplante Parteitreffen am 13. und 14. Januar in Gieboldehausen bei Göttingen ab. Der Betreiber der Veranstaltungsräume habe Sicherheitsbedenken gehabt, hieß es zur Begründung. Hampels Gegner im Landesvorstand wollen an ihrem Sonderparteitag am selben Wochenende in Hannover festhalten und dort Vorstandswahlen abhalten. Das Ziel: Hampel soll weg.

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Hannover (dpa/lni) - Der kuriose Streit um zwei getrennte Einladungen zu einem Sonderparteitag der niedersächsischen AfD geht weiter. Der umstrittene Landeschef Paul Hampel sagte am Donnerstag das von ihm geplante Parteitreffen am 13. und 14. Januar in Gieboldehausen bei Göttingen ab. Der Betreiber der Veranstaltungsräume habe Sicherheitsbedenken gehabt, hieß es zur Begründung. Hampels Gegner im Landesvorstand wollen an ihrem Sonderparteitag am selben Wochenende in Hannover festhalten und dort Vorstandswahlen abhalten. Das Ziel: Hampel soll weg.

Am Donnerstagabend informierte Hampel die Parteimitglieder per Mail, dass der Parteitag in Gieboldehausen nicht stattfinden könne. Der Veranstalter habe seine Zusage kurzfristig zurückgezogen, hieß es in dem Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Zuvor habe ein Vorstandsmitglied diesen Veranstalter darauf hingewiesen, dass AfD-Parteitage häufig von Vandalismus und Sachbeschädigung begleitet seien. Um Fristen zu wahren, müsse der Parteitag nun auf später verschoben werden. „Ich lasse jetzt erst mal alle Möglichkeiten prüfen, damit wir Rechtssicherheit haben“, sagte Hampel.

Hampels Gegner, die Vize-Landesvorsitzenden Jörn König und Wilhelm von Gottberg, hatten zuvor ebenfalls zu einem Sonderparteitag am 13. und 14. Januar geladen - allerdings in Hannover. Dort wollen sie Vorstandswahlen abhalten - mit dem Ziel, Hampel zu stürzen. Die Einladung zu diesem Parteitag bezeichnete Hampel in seinem Schreiben als rechtswidrig und ungültig. Landesvize König will trotzdem daran festhalten. „Wir haben den Vorstandsbeschluss, wir haben eine Halle. Alles gut“, sagte er.

Dem Hickhack liegt ein seit langem währender Konflikt in dem Landesverband zugrunde. Die Gegner des ehemaligen Fernsehjournalisten Hampel werfen ihm einen autoritären Führungsstil und mangelndes Interesse an Niedersachsen vor. Sie wollen ihn aus dem Amt hebeln. Im November konnten 21 Kreisverbände beim Landesvorstand ihre Forderung nach einem Sonderparteitag durchsetzen. Doch so einfach will Hampel, der auch für die AfD im Bundestag sitzt, offenbar nicht weichen.

Vehement wandte er sich gegen das Vorgehen seiner Stellvertreter, Vorstandsneuwahlen anzusetzen. „Bisher hat kein einziges Landesvorstandsmitglied seinen Rücktritt erklärt. Bisher liegt außerdem kein Abwahlantrag gegen den Vorstand als Ganzes oder eines seiner Mitglieder vor“, hatte Hampel noch in seiner Einladung für den nun abgesagten Parteitag in Gieboldehausen geschrieben. Daher könne auch nicht die Neuwahl des Landesvorstandes von vorneherein auf der Tagesordnung stehen.

Der Streit um den Parteitag weckt Erinnerungen an die getrennte Wahlparty der niedersächsischen AfD bei der Landtagswahl am 15. Oktober. Während sich die Getreuen um Hampel in Barsinghausen trafen, feierte das Lager um Spitzenkandidatin Dana Guth in Salzgitter. Denn auch mit Guth liegt Hampel überkreuz. Die jetzige Vorsitzende der AfD-Landtagsfraktion wollte das Hickhack um den Parteitag nicht kommentieren. Sowohl Hampel als auch König kündigten an, dass sie das Landesschiedsgericht für eine Entscheidung anrufen wollen.

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