Die Partei des inhaftierten pakistanischen Ex-Ministerpräsidenten Imran Khan will eine Regierung bilden. Die von ihr unterstützten unabhängigen Kandidaten wollten sich darum bemühen, sie hätten bei der Parlamentswahl die meisten Sitze errungen, erklärte der Interims-Chef der PTI, Gohar Khan, am Samstag. Er rief alle Institutionen des Landes auf, das Votum zu respektieren. Sollte bis Samstagabend kein Endergebnis vorliegen, rief er für Sonntag zu friedlichen Protesten auf.
Sowohl Imran Khan als auch der frühere Ministerpräsident Nawaz Sharif reklamierten den Sieg bei der Wahl vom Donnerstag für sich. Khans Partei war von der Abstimmung ausgeschlossen worden. PTI-Mitglieder konnten nur als unabhängige Kandidaten antreten.
Der populäre ehemalige Cricket-Spieler Khan sitzt im Gefängnis. Er war Ende Januar zu zehn Jahren Haft wegen der Preisgabe von Staatsgeheimnissen verurteilt worden. Bereits früher erhielt er in einem Korruptionsfall eine dreijährige Haftstrafe. Der 71-Jährige weist alle Vorwürfe als politische Intrige zurück und beschuldigt das Militär, für seinen Sturz verantwortlich zu sein.
Armeechef Asim Munir gratulierte seinem Land am Samstag zu dem erfolgreichen Ablauf der Wahl. Er hoffe, dass diese Wahl dem Land sowohl politische als auch wirtschaftliche Stabilität bringe. Die USA, Großbritannien und die EU äußerten Zweifel am korrekten Ablauf der Wahl und regten Untersuchungen über mutmaßliche Unregelmäßigkeiten an.