Osterbotschaften der Kirchen:Gegen das Blutvergießen

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Papst Franziskus zelebriert auf dem Petersplatz in Rom die Ostermesse. (Foto: VATICAN MEDIA/REUTERS)

Papst Franziskus ruft zu Verständnis und Versöhnung auf. Auch deutsche Bischöfe stellen den Krieg in der Ukraine in den Mittelpunkt ihrer Predigten.

Papst Franziskus hat erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder Ostern mit Zehntausenden Gläubigen gefeiert. Dabei nutzte er das Fest, um zum Ende des Krieges in der Ukraine aufzurufen. "Zwist, Kriege und Streitigkeiten mögen dem Verständnis und der Versöhnung weichen", sagte das katholische Kirchenoberhaupt am Ostermontag vor zahlreichen Gläubigen auf dem Petersplatz in Rom.

Unter dem Eindruck von "zu viel Blutvergießen, zu viel Gewalt" in der Ukraine nutzte Papst Franziskus die Feiern zum Tod und der Auferstehung Jesu Christi für emotionale Friedensappelle. Wie schon bei der Kreuzwegandacht am Freitagabend im Kolosseum in Rom und der Osternacht im Petersdom geißelte der Pontifex auch bei der großen Messe am Sonntag auf dem Petersplatz die furchtbaren Kämpfe auf der Welt. Er sprach von einem "Ostern des Krieges". Zuletzt stand eine Papstreise nach Kiew im Raum. Auch der Pontifex bestätigte eine solche Überlegung. Der von Franziskus in die Ukraine entsandte Kardinal Konrad Krajewski erklärte jedoch am Ostersonntag in der Zeitung Corriere della Sera: "Der Heilige Vater kann derzeit nicht persönlich zu Besuch kommen."

Auch in Deutschland prangerten evangelische und katholische Geistliche die Folgen des russischen Angriffs auf die Ukraine an. Einige Bischöfe bestärkten die Gläubigen darin, angesichts des Krieges und weiterer Krisen nicht die Hoffnung zu verlieren. In Stuttgart ermutigte der evangelische Landesbischof Frank Otfried July die Menschen, für das Leben und den Frieden einzutreten. Annette Kurschus, die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hielt wegen einer Corona-Infektion keine Osterpredigten. Bereits vor den Ostertagen hatte sie die Osterbotschaft als Antwort auf "die dumpfen Parolen des Angriffskrieges" bezeichnet. "Unsere Welt ist nicht nur schön und gut. Und wir sind nicht unschuldig daran", sagte der Limburger Bischof und Vorsitzende der Katholischen Bischofskonferenz, Georg Bätzing mit Blick auf Kriege und den Klimawandel. Doch die Hoffnung sollten die Menschen nicht aufgeben.

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