In die diplomatischen Bemühungen um eine atomare Abrüstung Nordkoreas kommt Bewegung. Machthaber Kim Jong-un hat nach den Worten von US-Außenminister Mike Pompeo zugestimmt, internationale Inspektionen in seinen umstrittenen Atom- und Raketentestanlagen zuzulassen. Pompeo verkündete am Montag, dass Kim internationale Inspektoren zur Überprüfung einer unbrauchbar gemachten nordkoreanischen Atomanlage ins Land lassen wolle. Kim habe ihm gesagt, dass "er bereit ist, sie reinzulassen", um das Atomtestgelände Punggye Ri zu überprüfen, sagte Pompeo in Seoul. Beide Seite müssten sich aber noch auf die "Logistik" der Überprüfungen verständigen, fügte der US-Außenminister hinzu.
Die Inspektionen sind einer der Knackpunkte in den Gesprächen über eine atomare Abrüstung des weitgehend isolierten Staates. Bei einem Treffen mit Südkoreas Staatschef Moon Jae-in hatte Kim sich bereits grundsätzlich zu Inspektionen bereit erklärt.
"Eine neue Ordnung wird auf der koreanischen Halbinsel geschaffen", sagt Moon
Trump und Kim hatten sich bei dem ersten Gipfeltreffen in Singapur im Juni grundsätzlich auf eine Denuklearisierung Nordkoreas geeinigt. Jedoch stockten die Verhandlungen zuletzt. Nordkorea und die USA seien einer Einigung über die Details eines zweiten Gipfels zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump sehr nahe, sagte Pompeo.
Nach Pompeos Treffen mit Kim äußerte sich der Südkoreaner Moon zur weiteren Öffnung des Nordens. "Eine neue Ordnung wird auf der koreanischen Halbinsel geschaffen", sagte Moon.
Kim werde "bald" zu Russlands Staatschef Wladimir Putin reisen sowie Chinas Präsidenten Xi Jinping in Nordkorea empfangen, sagte Moon. Die Möglichkeit eines Treffens zwischen Kim und Japans Regierungschef Shinzo Abe sei noch "offen". Japan hatte in der Vergangenheit eine harte Linie gegen Nordkorea verfolgt, von dessen Atom- und Raketenprogramm sich das Land bedroht sah. Zuletzt hatte sich jedoch auch Abe bereit für einen Gipfel gezeigt.