Nigeria:Boko Haram bringt entführte Schülerinnen zurück

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  • Die islamistische Boko Haram hat von ihr entführte Schülerinnen zurückgebracht.
  • Der Regierung zufolge sind nun 76 von 110 vermissten Jugendlichen frei.
  • Die Mädchen waren vor einem Monat in Dapchi im Nordosten Nigerias verschleppt worden.

In Nigeria hat die Islamistengruppe Boko Haram mehrere von ihr entführte Schülerinnen zurückgebracht. Es handelt sich um Entführte aus der Stadt Dapchi im Nordosten des Landes.

Die Regierung bestätigte die Freilassung von 76 Jugendlichen. "Die Mädchen wurden heute Morgen freigelassen und werden jetzt in Sicherheit gebracht", sagte ein Sprecher des Präsidenten.

Kämpfer der Boko Haram hatten am 19. Februar ein Internat in Dapchi im Bundesstaat Yobe überfallen. Hunderten Mädchen gelang die Flucht. Doch von 110 Schülerinnen im Alter zwischen elf und 19 Jahren fehlte jede Spur.

Augenzeugen in Dapchi erklärten, sie hätten gesehen, wie vermisste Mädchen aus Autos der Boko Haram gestiegen seien. Die Extremisten seien kurz danach wieder abgezogen, hätten die Menschen aber noch aufgefordert, ihre Töchter nie wieder zur Schule zu schicken.

Viele Entführte werden zwangsverheiratet

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International erklärte, Militär und Polizei seien in den Stunden vor der Entführung der Mädchen am 19. Februar mehrfach gewarnt worden. Das Militär wies das zurück.

Boko Haram hatte 2014 mit der Entführung von mehr als 200 überwiegend christlichen Schülerinnen aus dem Ort Chibok weltweit für Entsetzen gesorgt. Viele von Boko Haram entführte Mädchen und Frauen werden als sogenannte Sexsklavinnen gehalten oder zwangsverheiratet. Die Extremisten setzen auch immer wieder Frauen bei Selbstmordattentaten ein.

Bei Anschlägen und Angriffen der Terrormiliz sind im Nordosten Nigerias und den angrenzenden Gebieten seit 2009 mindestens 20 000 Menschen getötet worden. Rund 2,5 Millionen Menschen sind in der Region vor der Gewalt geflohen.

Im vergangenen Frühjahr waren 82 Mädchen nach drei Jahren bei Boko Haram freigelassen worden. Dem waren lange Verhandlungen zwischen der Regierung und den Terroristen vorausgegangen.

© SZ.de/afp/ap/jsa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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