Fall Nawalny:Putins wunder Punkt

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Putin wird die Sanktionen nicht ernst nehmen, sie sind halbherzig. (Foto: AFP)

Die EU bringt nur halbherzige Sanktionen auf den Weg. Dabei gibt es ein naheliegendes Mittel, um den Kremlchef zu treffen - man müsste sich nur trauen.

Kommentar von Daniel Brössler, Berlin

Zu den populären Irrtümern unserer Zeit gehört die Annahme, Sanktionen wirkten nicht. Ein Beispiel aus dem Jahr 2015 zeigt, wie richtig das Gegenteil sein kann. Nach dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeuges im syrisch-türkischen Grenzgebiet reagierte der russische Präsident Wladimir Putin 2015 zügig und kompromisslos. Er verbot Russen Urlaubsreisen in die Türkei und stoppte Investitionen. Die wirtschaftlichen Folgen trafen die Türkei hart. Erst als der sonst so großmäulige Recep Tayyip Erdoğan zu Kreuze kroch, lockerte Putin die Strafen. Der Kremlchef kennt sich aus mit Sanktionen und weiß, wie schmerzhaft sie sein können - vorausgesetzt, sie werden richtig angewandt. Genau deshalb werden ihn die neuesten Nachrichten aus Luxemburg eher nicht beunruhigen.

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:Putins Brüder

Die Oligarchen Arkadij und Boris Rotenberg gehören zum innersten Zirkel des russischen Präsidenten. Trotz Sanktionen finden sie Wege für ihre internationalen Geschäfte, offenbar auch mithilfe der Deutschen Bank.

Von Mauritius Much

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