Nahostkonflikt:Israel baut neue Mauer in Ostjerusalem

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  • Nach der neuen Spirale der Gewalt hat Israel eine neue Sperranlage in Ostjerusalem gebaut.
  • Aus dem palästinensischen Viertel heraus waren zuletzt mehrfach Brandsätze und Steine auf das jüdische Nachbarviertel geworfen worden.
  • Bei einem Angriff am Busbahnhof der südisraelischen Stadt Berscheba wurden am Sonntag zwei Menschen getötet.

Neue Sperranlage

Angesichts der jüngsten Gewalteskalation hat die israelische Polizei in Ostjerusalem am Sonntag mit dem Bau einer weiteren Mauer begonnen. Die neue Sperranlage zwischen dem palästinensischen Viertel Dschabal Mukaber und dem jüdischen Viertel Armon Hanatziv könnte nach Angaben der Kommunalverwaltung bis zu 300 Meter lang werden.

Zunächst wurden sechs Mauerteile von je 2,50 Metern Höhe und zwei Metern Breite aufgestellt. Eine Aufschrift am Sockel der Mauerteilen lautete "vorübergehende mobile Polizeiabsperrung".

Zwischen Israel und dem Westjordanland verläuft bereits eine inzwischen etwa 760 Kilometer lange Sperranlage, die von Israel zum überwiegenden Teil auf dem Territorium des Westjordanlandes errichtet wurde.

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Manch einer spricht schon von einer dritten Intifada: Seit Anfang Oktober gehen Palästinenser täglich auf israelische Zivilisten los. Israels Armee schlägt zurück.

Von Deniz Aykanat

In Jerusalem waren aus dem palästinensischen Viertel heraus zuletzt mehrfach Brandsätze und Steine auf das jüdische Nachbarviertel geworfen worden. Drei Bewohner von Dschabal Mukaber hatten bei zwei verschiedenen Attacken in Jerusalem am Dienstag drei Israelis getötet, bevor sie von israelischen Sicherheitskräften erschossen wurden.

Spannungszunahme zwischen Palästinensern und Israelis

Am Samstag wurde eine 16-jähriger Palästinenser an einem Kontrollposten bei Dschabal Mukaber nach einer Messerattacke auf israelische Grenzschützer erschossen.

Bei einem Angriff am Busbahnhof der südisraelischen Stadt Berscheba wurden am Sonntag zwei Menschen getötet - ein Soldat und der Attentäter, der von der Polizei erschossen wurde. Mindestens zehn Menschen seinen verletzt worden, darunter Polizisten, Soldaten und Zivilisten, meldete der TV-Sender Channel 10. Ein zunächst als zweiter Attentäter verdächtiger Mann aus Eritrea schwebe in Lebensgefahr, nachdem er von einem Wachmann angeschossen wurde, teilte die israelische Polizei mit.

Die Spannungen zwischen Palästinensern und Israelis hatten zuletzt wieder deutlich zugenommen, insbesondere im von Israel besetzten Westjordanland und im annektierten Ostjerusalem. Bei etwa 30 Anschlägen von Palästinensern mit Messern oder Schusswaffen starben seit Monatsbeginn sieben Israelis. Auf palästinensischer Seite gab es mehr als 40 Tote, fast die Hälfte waren erwiesene oder mutmaßliche Angreifer.

© SZ.de/dpa/AFP/fie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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