Nahostkonflikt:Fataler Büroschluss

OSLO ACCORDS

Im September 1993 reichten sich Jitzchak Rabin und Jassir Arafat im Rosengarten die Hand, unter Vermittlung des damaligen Hausherrn Bill Clinton.

(Foto: J. David Ake/AFP)

Die USA beenden die Arbeit der palästinensischen Vertretung in Washington - ein neuer Tiefpunkt in dem Verhältnis, das sich unter Trump rapide verschlechtert hat. Leiden könnte nun auch das Weltstrafgericht.

Von Moritz Baumstieger

Wären die Zeiten nicht, wie sie sind, wären vergangenen Sonntag viele Wagen vor der kleinen Vertretung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) in Washingtons Botschaftsviertel vorgefahren. Der Abgesandte aus Ramallah hätte einen Empfang gegeben, als Ouvertüre für die Festwoche, die in der nach Jerusalem für den Nahostkonflikt wichtigsten Stadt gefolgt wäre: Am Sonntag jährte sich ein historischer Briefwechsel zum 25. Mal, PLO-Chef Jassir Arafat und Israels Premier Jitzchak Rabin bestätigten einander am 9. September 1993, auf friedlichem Wege zu einer Lösung kommen zu wollen. Nur vier Tage später schüttelten sich die beiden sogar die Hände, auf dem berühmten Foto lächelt im Hintergrund ein sehr zufriedener Bill Clinton: Das Abkommen, in dem die Saat für eine Zweistaatenlösung gelegt werden sollte, trug zwar den Namen Oslos, wo es ausgehandelt wurde. Unterzeichnet haben es Arafat und Rabin aber natürlich in Washington, D. C.

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