Nach Kritik an Westerwelle:FDP kritisiert "Torpedos" aus der CSU

CSU-Chef Seehofer nennt den FDP-Vorsitzenden Westerwelle ein Sensibelchen - die Liberalen lassen die Provokation abperlen.

Relativ gelassen verfolgt die FDP die jüngsten Nadelstiche der CSU. "Die CSU wird nichts gewinnen und auch nicht von ihren internen Problemen ablenken, wenn sie nun täglich einen Torpedo gegen das schwarz-gelbe Projekt abschießt", sagte FDP-Generalsekretär Dirk Niebel der Süddeutschen Zeitung.

Guido Westerwelle (Foto: Foto: AP)

Er reagierte damit auf CSU-Chef Horst Seehofer, der in der Bild-Zeitung erneut die Verlässlichkeit der Liberalen in der Koalitionsfrage angezweifelt hatte. Die FDP müsse sich nun endgültig auf ein Bündnis mit der Union nach der Bundestagswahl festlegen, hatte Seehofer verlangt.

Dann müsse niemand fürchten, dass eine Stimme für die FDP letztlich zu einer Ampelkoalition mit SPD und Grünen führe. "Herr Seehofer und Herr Ramsauer sind die letzten, die bei der Bundestagswahl noch die Ampel blinken sehen", hielt Niebel dem entgegen.

"Die FDP wird eine formale Koalitionsaussage machen, die mindestens so klar ist wie die der Union." Auf die Äußerung Seehofers, FDP-Chef Guido Westerwelle sei bei Kritik "manchmal ein Sensibelchen", ging Niebel nicht ein.

Seehofer und Westerwelle beharken sich seit dem vergangenen Wochenende in Interviews. Die CSU fürchtet, dass die FDP ihr in Bayern weitere Wähler wegnehmen könnte - genau das, was die Liberalen gerne hätten.

Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) vermutet daher, dass der schwarz-gelbe Krach bald wieder zu den Akten gelegt wird: "Spätestens nach der Bundestagswahl wird sich wieder alles einrenken", sagte Heubisch in einem Interview mit dem Straubinger Tagblatt/Landshuter Zeitung.

© SZ vom 8.8. 2009/ble/odg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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