Erste Festnahmen nach dem Fall Stuxnet: Der Iran hat mehrere "Atom-Spione" verhaftet, die angeblich das Atomprogramm des Landes mit Cyber-Attacken sabotieren wollten. Der Chef des iranischen Geheimdienstes, Hejdar Moslehi, sagte der Nachrichtenagentur Mehr, dass der iranische Cyberspace derzeit unter Kontrolle sei, IT-Experten im Geheimdienst hätten eine "virtuelle Sabotage durch die Weltarroganz (Weltmächte)" erfolgreich verhindert.
Der Geheimdienstchef sagte jedoch nicht, um wen es sich bei den Verhafteten handelt und in welcher Form sie in die Cyber-Attacken verwickelt waren. Zuvor hatten iranische Ministerialsprecher eingestanden, dass der Iran Ziel eines Internet-Angriffs war. 30.000 Computer der iranischen Industrieanlagen seien von dem Computerschädling Stuxnet infiziert worden. Kurz darauf bezeichnete das iranische Außenministerium die Berichte aber als "Propaganda-Trick" des Westens.
Die iranische IT-Organisation warnte jedoch erneut vor dem Trojaner und forderte alle Behörden auf, das Problem ernst zu nehmen. Irans Atomchef Ali-Akbar Salehi hat mehrmals bekräftigt, dass die Zentralsteuerung des Atomkraftwerks Buschehr im Süden des Landes nicht von dem Computerwurm Stuxnet infiziert sei. Er räumte aber ein, dass einige private Computer von Angestellten infiziert wurden, aber auch dort seien die notwendigen Säuberungsarbeiten erfolgt.
Kurz darauf kündigte Salehi an, dass sich die Inbetriebnahme des Atomkraftwerks um Monate verzögern wird. Das Kraftwerk sollte im November ans Netz gehen, dies werde nun zwei bis drei Monate später als geplant erfolgen, so der Atomchef. Als Grund gab er die Hitze in Buschehr an.