Migration - Mainz:Zwei Syrer mit Behinderung aus Moria in Mainz eingetroffen

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Mainz (dpa/lrs) - Nach monatelangem Engagement hat der Mainzer Verein Armut und Gesundheit in Deutschland die Ausreise von zwei jungen Syrern mit einer körperlichen Behinderung erreicht, die auf der griechischen Insel Lesbos festsaßen. Abdulkarim und Wael seien vor wenigen Tagen in Mainz angekommen, teilte der Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert am Mittwoch mit. Trabert hatte im September, nach dem Brand des Flüchtlingslagers Moria, der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) die Situation dort geschildert und sie auch über das persönliche Schicksal der jungen Syrer informiert.

Der Verein hat in diesem Monat eine Solidaritäts- und Unterstützungsaktion für auf Lesbos festsitzende Menschen mit einer Behinderung gestartet. Damit werde "das Leid konkret sichtbar und ist nicht nur anonym vorhanden", sagte Trabert der Deutschen Presse-Agentur. Die Situation von Menschen mit physischen und psychischen Behinderungen auf den ägäischen Inseln müsse sofort vor Ort verbessert werden. Dazu gehöre die Bereitstellung von Hilfsmitteln wie Gehhilfen, Rollstühle und Prothesen.

Die Situation im neu geschaffenen Camp Moria 2.0 sei menschenunwürdig, kritisierte Trabert. Die einzige Konsequenz müsse daher lauten, das Lager zu evakuieren. "An erster Stelle müssen Kinder, Schwangere, behinderte und chronisch Kranke sowie alte Menschen aus diesem Lager in Europa verteilt werden." Als wirtschaftlich stärkste europäische Nation sollte Deutschland sofort damit beginnen, die Menschen aufzunehmen und ihnen eine humanitäre Unterbringung und Versorgung zu ermöglichen.

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