Köln:Bericht: Zahl der türkischen Asylsuchenden in NRW gestiegen

Düsseldorf (dpa) - Die Zahl der Asylsuchenden aus der Türkei hat sich einem Medienbericht zufolge in Nordrhein-Westfalen in jüngster Zeit mehr als vervierfacht. Der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Freitag) berichtete mit Verweis auf einen ihr vorliegenden Ministeriumsbericht, im dritten Quartal 2018 seien in dem Bundesland 2494 Flüchtlinge aus der Türkei registriert worden, nachdem es im ersten Quartal nur 560 gewesen seien. Damit sei die Türkei nach Syrien an die zweite Stelle der häufigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden gerückt.

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Düsseldorf (dpa) - Die Zahl der Asylsuchenden aus der Türkei hat sich einem Medienbericht zufolge in Nordrhein-Westfalen in jüngster Zeit mehr als vervierfacht. Der „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Freitag) berichtete mit Verweis auf einen ihr vorliegenden Ministeriumsbericht, im dritten Quartal 2018 seien in dem Bundesland 2494 Flüchtlinge aus der Türkei registriert worden, nachdem es im ersten Quartal nur 560 gewesen seien. Damit sei die Türkei nach Syrien an die zweite Stelle der häufigsten Herkunftsländer von Asylsuchenden gerückt.

NRW-Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) machte vor allem die zunehmend autoritäre Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für die Flucht vieler Menschen aus ihrer Heimat verantwortlich. „Der Grund dafür ist klar und traurig zugleich: Die Politik Erdogans, das Zurückdrängen demokratischer Kräfte, die Beschneidung der Pressefreiheit, die Verhaftung tausender Menschen und die Entlassung von Zehntausenden vermeintlichen Anhängern der Gülen-Bewegung sind Ursachen dafür“, sagte er der Zeitung.

Seit dem Putschversuch im Sommer 2016 hat die Türkei wegen angeblicher Verbindungen zu den Putschisten mehr als 200 000 Menschen festnehmen lassen. Im vergangenen Jahr hatte eine Reihe von Festnahmen deutscher Staatsbürger in der Türkei eine schwere Krise zwischen Berlin und Ankara ausgelöst. Die prominentesten Inhaftierten waren die Journalisten Deniz Yücel und Mesale Tolu sowie der Menschenrechtler Peter Steudtner, die inzwischen alle wieder ausreisen durften.

Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei haben sich zwar wieder entspannt, die Bundesregierung hat aber mehrfach betont, dass es keine Normalisierung geben werde, bevor nicht die verbliebenen Häftlinge frei seien.

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