Bei einem Bootsunglück vor der Küste Libyens sind nach UN-Angaben Dutzende Menschen ums Leben gekommen. Mindestens 61 Migranten seien ertrunken, teilte die Internationale Organisation für Migration (IOM) in Libyen am Samstagabend mit. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder. Auf dem Boot hätten sich 86 Menschen befunden, hieß es von IOM unter Berufung auf Überlebende weiter. Es sei vom libyschen Küstenort Suwara aus in See gestochen.
"Das zentrale Mittelmeer ist nach wie vor eine der gefährlichsten Migrationsrouten der Welt", schrieb IOM auf der Plattform X, ehemals Twitter. Libyen ist zu einem wichtigen Transitland für Migranten geworden, die vor Krieg und Armut nach Europa fliehen wollen. Die meisten Migranten wagen die gefährliche Überfahrt nach Europa in seeuntüchtigen Gummibooten.
Auf der Route, die über das zentrale Mittelmeer führt, kamen dieses Jahr nach IOM-Angaben bereits mehr als 2200 Menschen ums Leben. Das sei eine "dramatische Zahl", die beweise, dass zur Rettung von Menschenleben im Meer nicht genug getan werde, sagte ein IOM-Sprecher. Seit 2014 sind im Mittelmeer der Organisation zufolge mehr als 20 000 Menschen ums Leben gekommen oder verschwunden.