Schwere Krebserkrankung:Italienischer Mafiaboss im Koma - Zustand verschlechtert

Mafia-Boss Matteo Messina Denaro bei seiner Festnahme im Januar. (Foto: Handout/AFP)

Seit Matteo Messina Denaro nach jahrzehntelanger Flucht festgenommen wurde, musste er sich bereits zwei schweren Operationen wegen Darmkrebs unterziehen. Jetzt liegt der 61-Jährige nach Angaben der Ärzte im Sterben.

Acht Monate nach seiner Verhaftung hat sich der Gesundheitszustand von Italiens bekanntestem Mafiaboss Matteo Messina Denaro erheblich verschlechtert. Der an Krebs erkrankte 61-Jährige liegt nach Angaben seiner Ärzte seit Freitagabend in einem irreversiblen Koma, aus dem er nicht mehr aufwachen werde. Auf seinen eigenen Wunsch seien lebenserhaltende Maßnahmen eingestellt worden, teilten die Mediziner aus dem Krankenhaus der mittelitalienischen Stadt L'Aguila mit.

Messina Denaro leidet an Darmkrebs. Als Boss der sizilianischen Cosa Nostra war er bis Beginn dieses Jahres Italiens meistgesuchter Verbrecher. Er soll Dutzende Morde begangen oder organisiert haben - auch die tödlichen Bombenanschläge auf die Mafiajäger Giovanni Falcone und Paolo Borsellino 1992. Nach drei Jahrzehnten auf der Flucht wurde er Mitte Januar auf Sizilien verhaftet. Dort wollte er sich wegen seines Krebsleidens in Palermo unter falschem Namen in einer Privatklinik behandeln lassen.

Nach Angaben der Ärzte musste sich Messina Denaro seither zwei Operationen unterziehen, die letzte davon im August. Außerdem bekam er eine Chemotherapie. Wegen seiner Erkrankung wurde im Hochsicherheitsgefängnis von L'Aquila zunächst neben seiner Zelle eine Art Krankenstation eingerichtet. Im Sommer verlegte man ihn dann unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in eine Gefängnisklinik. In den vergangenen Tagen habe er dort Besuch von seiner Familie erhalten, berichtete die Zeitung Corriere della Sera.

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Er ging gerne aus, bevor er verhaftet wurde. Er las Bücher über Putin und Pablo Escobar. Die Italiener erfahren gerade eine Menge über Matteo Messina Denaro. Vor allem, was er ganz sicher nicht war: unsichtbar.

Von Oliver Meiler

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