Nach der Kapitulation Frankreichs stand im Sommer 1940 Großbritannien allein im Kampf gegen Nazi-Deutschland. Die "Luftschlacht um England" begann im August 1940. Die Angriffe der deutschen Luftwaffe sollten eine Invasion vorbereiten. NS-Diktator Adolf Hitler wollte das Land niederringen, um für den geplanten Überfall auf die Sowjetunion den Rücken frei zu haben. Im Bild: Eine Maschine vom Typ Dornier Do 17 Z wirft Bomben auf ein Ziel an der Themsemündung.
Der Oberbefehlshaber der deutschen Luftwaffe, Hermann Göring, behauptete, den Briten haushoch überlegen zu sein - ein Irrtum. Stattdessen offenbarten die im Vereinigten Königreich "Blitz" genannten Luftkämpfe und Bombardierungen, wie schlecht es um die deutsche Rüstung und Ausbildung stand. Im Bild: Hitler (li.) und Göring im Jahr 1940
Anfangs konzentrierten sich die Angriffe der deutschen Luftwaffe auf militärische Ziele: Flottenverbände, Rüstungsindustrie, Luftabwehrstellungen und Stützpunkte der Royal Air Force in Südengland. Im Bild: aufgestapelte Bomben auf einem Fliegerhorst während der Luftschlacht um England
Die Themse war für die deutschen Bomber-Geschwader nicht zu verfehlen und der Fluss führte sie zu ihrem wichtigsten Zielgebiet: den Hafen- und Dockanlagen, die für die geplante Invasion Englands lahmgelegt werden sollten. Im Bild: Luftaufnahme von brennenden Anlagen im Londoner Hafen
Später weiteten die Deutschen ihre Angriffe auf zivile Ziele aus. In der Nacht vom 5. auf den 6. September 1940 flog die Luftwaffe erstmals Angriffe auf London. So wollte man die Moral der Bevölkerung brechen. Doch die Briten leisteten erbitterten Widerstand. Im Bild: Der britische Premierminister Winston Churchill besichtigt Zerstörungen in London nach einem deutschen Angriff.
Was die Deutschen nicht wussten: Die Briten produzierten im Monat 470 Flugzeuge - doppelt so viele wie die Deutschen. Und die deutsche Messerschmitt Bf 109 war den britischen Jagdflugzeugen Hurricane und Spitfire technisch unterlegen. Im Bild: deutsche Messerschmitt Bf 109 während der Luftschlacht von England
Die Briten waren den Deutschen auch dank einer Erfindung technisch überlegen. Die Royal Air Force verfügte über "Radio Detection and Ranging", kurz: Radar. So konnten sie den Luftraum bis nach Frankreich überwachen. Im Bild: Kreidefelsen an der englischen Küste. Links sind Masten des britischen Radarsystems zu sehen, darüber hängen zwei Fesselballone.
Von August 1940 bis Juni 1941 wurden durch die deutschen Angriffe allein auf britischem Boden mehr als 43 000 Menschen getötet. Hinzu kamen Tausende getötete und vermisste Piloten. Im Bild: Ruinen eines Lagerhausdistrikts am Themseufer in London, das von deutschen Bombern in Brand gesetzt wurde.
Schon nach den ersten deutschen Angriffen am 20. August 1940 würdigte Winston Churchill das große Engagement der britischen Piloten vor dem Parlament: "Noch nie hatten so viele so wenigen so viel zu verdanken." Im Bild: Abschuss einer britischen Spitfire
Auf dem Höhepunkt des "Blitz" am 15. September 1940 verlor die deutsche Luftwaffe an einem einzigen Tag 56 von insgesamt 1700 Maschinen. Danach gab Hitler den Befehl, die dauerhaften Luftattacken einzustellen. Das NS-Regime hatte sein Ziel nicht erreicht. Die Luftschlacht wurde zur ersten militärischen Niederlage Hitlers. Im Bild: britisches Flak-Geschütz, das gegen deutsche Bomber eingesetzt wurde
Doch auch später gab es immer wieder deutsche Luftangriffe auf Großbritannien. Die schwerste Attacke im November 1940 flogen 500 deutsche Bomber auf Coventry. Das Industriezentrum war so zerstört, dass für die Deutschen fortan zynisch "coventrieren" als Synonym dafür stand, Städte auszuradieren. Im Bild: Helfer nach einem schweren Luftangriff auf Coventry
Wenig später zerbombten Briten und Amerikaner deutsche Städte wie Dresden, Hamburg und Würzburg in furchtbarer Weise - so wie es Hitlers Luftwaffe vorgemacht hatte. Im Bild: Ruinen an der Grottenau in Augsburg nach einem Luftangriff 1944