Li Keqiang:Ein Tod im Abseits

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Li Keqiang bei einem Besuch eines EU-Gipfels in Brüssel im Jahr 2019. (Foto: John Thys/AFP)

Chinas früherer Ministerpräsident Li Keqiang stirbt nach offiziellen Angaben mit 68 Jahren an einem Herzinfarkt. Er galt als Gegenentwurf zu Präsident Xi, liberal und reformwillig. Politisch ist sein Tod eine sensible Nachricht.

Nachruf von Lea Sahay, Peking

Das letzte Mal, dass die meisten Chinesen den früheren Ministerpräsidenten Li Keqiang sahen, war wohl im Oktober 2022. Vor aller Augen wurde Ex-Präsident Hu Jintao offenbar gegen seinen Willen von Sicherheitsleuten aus dem Plenarsaal bei Chinas wichtigster Parteitagung geführt. Im Vorbeigehen klopfte er dem rechts neben Xi Jinping sitzenden Li Keqiang - seinem Schützling - auf die Schulter. In den 1980er-Jahren hatte Li in der Kommunistischen Jugendliga unter seinem späteren Förderer Hu gearbeitet. Nun konnte er diesem nur machtlos hinterherschauen.

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