Merkel-Nachfolge:Laschet schließt Kandidatur für CDU-Parteivorsitz vorerst aus

Armin Laschet hatte seine Bewerbung um den CDU-Vorsitz bislang offen gehalten. (Foto: dpa)
  • Armin Laschet sieht den CDU-Parteivorsitz nicht vereinbar mit seinem Posten als Ministerpräsidenten in NRW.
  • Außerdem wolle er die gut funktionierende schwarz-gelbe Koalition in dem Bundesland nicht gefährden, sagte er.
  • Damit bewerben sich nun noch die Politiker Friedrich Merz, Annegret Kramp-Karrenbauer und Jens Spahn um das Amt des Parteichefs. Auf dem Parteitag der CDU am 8. Dezember wird eine Entscheidung erwartet.

Armin Laschet will sich in der jetzigen Konstellation nicht um den Parteivorsitz der CDU bewerben. Das bestätigte der Bundes-Vize der Partei am Mittwoch vor Journalisten in Düsseldorf. Das Amt sei bei der jetzt geplanten Trennung von Kanzleramt und Parteivorsitz nicht mit seinem Posten als Regierungschef im größten Bundesland vereinbar, sagte der 57-Jährige.

Laschet sagte, er wolle zudem die gut funktionierende schwarz-gelbe Koalition in NRW "nicht für ein Parteiamt gefährden". Die Koalition aus CDU und FDP in Düsseldorf sei zudem ein Gegenmodell zur großen Koalition in Berlin - in Inhalt und Stil. Auf die Frage, ob er denn als Kanzlerkandidat zur Verfügung stünde, antwortete er: "Die Frage stellt sich heute nicht."

Der 57-Jährige hatte nach der Bekanntgabe von Merkels beginnendem Rückzug seine Kandidatur zunächst offen gelassen. Der Rheinländer hatte die Kanzlerin immer wieder gegen Anwürfe verteidigt. Er selbst stand in der Kritik, weil sich der Streit um die unrechtmäßige Abschiebung des Islamisten Sami A. und die Rodung des Hambacher Forsts in seinem Bundesland abspielen. Laschet gilt als Verfechter einer knallharten Null-Toleranz-Politik in der inneren Sicherheit. Das Amt des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten führt er seit Juni 2017 aus.

Für den Posten des künftigen Parteichefs der Christdemokraten wollen sich nun Friedrich Merz, CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn bewerben. Die Entscheidung wird voraussichtlich am 8. Dezember auf dem Parteitag der CDU in Hamburg gefällt.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

CDU
:Wer Merkel an der Parteispitze folgen könnte

Kaum hat Kanzlerin Merkel ihren Rückzug angekündigt, bringen sich potenzielle Nachfolger in Stellung. Drei prominente Christdemokraten kündigen ihre Kandidatur an: Merz, Kramp-Karrenbauer und Spahn. Ein Überblick.

Von Jana Anzlinger

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: