Süddeutsche Zeitung

Merkel-Nachfolge:Laschet schließt Kandidatur für CDU-Parteivorsitz vorerst aus

Armin Laschet will sich in der jetzigen Konstellation nicht um den Parteivorsitz der CDU bewerben. Das bestätigte der Bundes-Vize der Partei am Mittwoch vor Journalisten in Düsseldorf. Das Amt sei bei der jetzt geplanten Trennung von Kanzleramt und Parteivorsitz nicht mit seinem Posten als Regierungschef im größten Bundesland vereinbar, sagte der 57-Jährige.

Laschet sagte, er wolle zudem die gut funktionierende schwarz-gelbe Koalition in NRW "nicht für ein Parteiamt gefährden". Die Koalition aus CDU und FDP in Düsseldorf sei zudem ein Gegenmodell zur großen Koalition in Berlin - in Inhalt und Stil. Auf die Frage, ob er denn als Kanzlerkandidat zur Verfügung stünde, antwortete er: "Die Frage stellt sich heute nicht."

Der 57-Jährige hatte nach der Bekanntgabe von Merkels beginnendem Rückzug seine Kandidatur zunächst offen gelassen. Der Rheinländer hatte die Kanzlerin immer wieder gegen Anwürfe verteidigt. Er selbst stand in der Kritik, weil sich der Streit um die unrechtmäßige Abschiebung des Islamisten Sami A. und die Rodung des Hambacher Forsts in seinem Bundesland abspielen. Laschet gilt als Verfechter einer knallharten Null-Toleranz-Politik in der inneren Sicherheit. Das Amt des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten führt er seit Juni 2017 aus.

Für den Posten des künftigen Parteichefs der Christdemokraten wollen sich nun Friedrich Merz, CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn bewerben. Die Entscheidung wird voraussichtlich am 8. Dezember auf dem Parteitag der CDU in Hamburg gefällt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4192705
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.