Wiesbaden:Debatte über kostenlose Bus- und Bahnfahrten und freies WLAN

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Landtagsopposition fordert von der schwarz-grünen Koalition, mehr für die Digitalisierung und die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu tun. Entscheidend sei dabei der Ausbau der Glasfasernetze, erklärte der SPD-Verkehrsexperte Tobias Eckert am Donnerstag im Landtag in Wiesbaden. Dem Land fehle es aber an einer digitalen Strategie. Für Fahrten mit Bus und Bahn habe das zur Folge, dass Reisende auf den Strecken häufig ohne Internetzugang seien und auch selten ohne Unterbrechung telefonieren könnten.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Landtagsopposition fordert von der schwarz-grünen Koalition, mehr für die Digitalisierung und die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs zu tun. Entscheidend sei dabei der Ausbau der Glasfasernetze, erklärte der SPD-Verkehrsexperte Tobias Eckert am Donnerstag im Landtag in Wiesbaden. Dem Land fehle es aber an einer digitalen Strategie. Für Fahrten mit Bus und Bahn habe das zur Folge, dass Reisende auf den Strecken häufig ohne Internetzugang seien und auch selten ohne Unterbrechung telefonieren könnten.

Die Liberalen forderten die Landesregierung auf, in Zusammenarbeit mit den Verkehrsverbünden in allen Bussen und Bahnen WLAN flächendeckend verfügbar zu machen. Mit dem Kauf eines Fahrausweises sollte die Nutzung automatisch abgegolten sein. „Das wäre ein Riesenschritt, um den ÖPNV attraktiver zu machen“, betonte der FDP-Verkehrsexperte Jürgen Lenders. Die aktuelle Debatte um die Kostenfreiheit des Nahverkehrs laufe dagegen in die völlig falsche Richtung.

Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) versicherte, dass er die Initiativen der Verkehrsverbünde für WLAN im Bus- und Bahnverkehr unterstütze. Das sei aber mit hohen Kosten in Millionenhöhe verbunden.

Auch die Linken-Fraktionsvorsitzende Janine Wissler betonte, der Einsatz von WLAN sei problemlos machbar und sollte selbstverständlich sein. In der Debatte um die freie Fahrt im ÖPNV rief sie dazu auf, die Idee nicht gleich als unsinnig abzutun. „Vor Erkenntnisgewinn muss sich niemand fürchten“, erklärte Wissler, die die Möglichkeiten in einer Anhörung ausloten will.

Nach Einschätzung von Verkehrsminister Al-Wazir ist der entsprechende Vorstoß der Bundesregierung jedoch nicht durchdacht gewesen. Die entscheidenden Fragen - etwa zur Finanzierung - seien offen geblieben. „Wenn aber diese Diskussion dazu führt, dass der Bund mehr investiert, dann soll mir das recht sein“, sagte Al-Wazir.

Der SPD-Abgeordnete Eckert betonte, man müsse erst die Infrastruktur ausbauen. Der kostenlose ÖPNV sei dann ein möglicher weiterer Schritt. „Was nutzt ein kostenloser ÖPNV in Hessen, wenn es keine ausreichende Verkehrsbedienung gibt oder die Angebote so unattraktiv sind, dass niemand sie nutzen möchte?.“

Auch die FDP setzt lieber auf Qualitätsverbesserung: „Wir wollen ausreichend Sitzplätze, eine gute Taktung, Internetzugang, moderne Züge und Busse sowie saubere Haltestellen“, erklärte der Abgeordnete Lenders. Er glaube nicht, dass ein kostenloses Angebot umsetzbar sei. „Das würde sämtliche Landeshaushalte sprengen.“

Ulrich Caspar von der CDU-Fraktion wies darauf hin, dass mit der Freifahrt für alle auch das Anreizsystem für die Anbieter wegfalle. „In Ländern, die ein solches System getestet haben, ist anschließend die Qualität gesunken“, erklärte Caspar.

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