Landtag - Schwerin:Linke fordert Sonderprogramm für mehr Wald

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Schwerin (dpa/mv) - Angesichts des Klimawandels und des geringen Waldanteils in Mecklenburg-Vorpommern fordert die Linke mehr Engagement des Landes für die Aufforstung. Für die Landtagssitzung in der kommenden Woche legte die Oppositionsfraktion einen Antrag für ein Sonderprogramm vor. "Das Landeswaldprogramm 2016 muss endlich mit Leben erfüllt werden", sagte die Fraktionsvorsitzende der Linken im Landtag, Simone Oldenburg, der Deutschen Presse-Agentur. "Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es dringend nötig, unsere Wälder umzubauen und zu mehren." Zu den Kosten äußerte sie sich nicht.

In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 558 000 Hektar oder 24 Prozent der Landesfläche mit Wald bewachsen. Nur Schleswig-Holstein hat mit 10,3 Prozent einen noch geringeren Anteil. Das Landeswaldprogramm von Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) aus dem Jahr 2016 nennt als langfristiges Ziel ein Waldanteil von 30 Prozent - dies entspricht etwa dem Bundesdurchschnitt. Eine Waldmehrung von jährlich 1000 Hektar sollte demnach angestrebt werden. Dies wird allerdings deutlich verfehlt. Im vergangenen Jahr betrug die Waldmehrung laut Statistischem Landesamt ganze 183,3 Hektar und damit sieben Hektar weniger als 2017. Als ein Grund für die geringe Aufforstung auf neuen Flächen gelten die stark gestiegenen Bodenpreise.

Die Linke fordert nun vom Land, sich um die Bereitstellung von Flächen, die Förderung und eine forstliche Rahmenplanung zu kümmern. Dies müsse sich in der mittelfristigen Finanzplanung niederschlagen, verlangte Oldenburg. Die Linke ist wiederholt mit Vorschlägen für mehr Wald in Mecklenburg-Vorpommern hervorgetreten. Im Sommer hatte sie angeregt, in den nächsten Jahren für jeden der rund 1,6 Millionen Einwohner des Landes einen Baum zu pflanzen. Das nötige Geld solle von Bund, Land und über Spenden bereitgestellt werden. "Der Erhalt und die Mehrung unserer Wälder und deren nachhaltige Bewirtschaftung sind ein Schlüssel für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik in Mecklenburg-Vorpommern", sagte Oldenburg.

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