Saarbrücken:Lafontaine kritisiert Lobbyismus und Bill Gates

Der Fraktionsvorsitzende Oskar Lafontaine (Linke) spricht im saarländischen Landtag. (Foto: Oliver Dietze/dpa/Archivbild)

Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im saarländischen Landtag, Oskar Lafontaine, hat Lobbyismus im Gesundheitswesen scharf kritisiert. Es rufe "viel...

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Saarbrücken (dpa/lrs) - Der Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im saarländischen Landtag, Oskar Lafontaine, hat Lobbyismus im Gesundheitswesen scharf kritisiert. Es rufe „viel Misstrauen“ hervor, wenn man höre, dass die Weltgesundheitsorganisation WHO nur noch zu 20 Prozent staatlich und zu 80 Prozent von Privaten finanziert werde, sagte er am Mittwoch bei einer Debatte im saarländischen Landtag. Wenn der ehemalige Microsoft-Chef Bill Gates „große Teile der Aktivitäten der WHO insbesondere auf dem Impfsektor finanziert“, würden Menschen misstrauisch. „Und sie haben Recht, misstrauisch zu werden, wenn man weiß, dass dieser Finanzier auch an den Firmen beteiligt ist, die letztendlich das Geschäft mit den Impfstoffen auch machen.“

„Das ist der falsche Weg“, sagte Lafontaine. „Wir müssen den Lobbyismus in der Gesundheitsversorgung zurückdrängen. Das gilt nicht nur für die WHO, das gilt auch für Deutschland.“ Die Pharmaindustrie dürfe „nicht diktieren, was geforscht wird und wo geforscht wird“. Lafontaine betonte, nach der Corona-Pandemie müsse der „Privatisierungswahn der letzten Jahrzehnte“ im Krankenhausbereich wieder korrigiert werden: „Krankenhäuser gehören in öffentliche Hand.“ Lafontaine kritisierte, das Verlangen der Autoindustrie nach einer Abwrackprämie. Dies mache „die Schamlosigkeit sichtbar, die in unserer Gesellschaft immer weiter um sich greift“. Die Autokonzerne hätten Milliarden verdient: „Es ist eine Unverschämtheit, solche Forderungen zu stellen.“ Lafontaine unterstützte in den wesentlichen Punkten der Bekämpfung der Corona-Pandemie die bisherige Arbeit der Landesregierung.

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