Landtag - Potsdam:Brandenburg für unabhängige Anlaufstelle für Heimkinder

Brandenburg
Abgeordnete im Landtag von Brandenburg. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa (Foto: dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Kinder und Jugendliche aus Heimen in Brandenburg sollen eine unabhängige Anlaufstelle für Sorgen und Missstände bekommen. Der Landtag beschloss am Donnerstag in Potsdam mit breiter Mehrheit, dass die Landesregierung ein Konzept für eine Ombudsstelle erstellen soll, die unabhängig von den zuständigen Jugendämtern ist. Jugendministerin Britta Ernst (SPD) sprach sich für ein solches Konzept aus.

"Der Kinderschutz gehört auch bei der neuen Landesregierung zu den Schwerpunkten", sagte die Ministerin. "Wir wollen deshalb Lücken im Hilfesystem, die wir erkennen, auch schließen." Das solle möglichst zeitnah geschehen. "Wir sind ja in mehreren Fällen dabei, jetzt aufzuklären, was in bestimmten Einrichtungen passiert ist." Manchmal gingen 15-Jährige nicht zum Jugendamt, wenn sie Beschwerden über Einrichtungen hätten, deshalb solle die Stelle unabhängig sein.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Petra Budke nannte die Ombudsstelle einen wichtigen Baustein in der Hilfe für Kinder und Jugendliche. "Es ist allerhöchste Zeit, dass wir diese Ombudsstelle endlich auf den Weg bringen." In Brandenburg gibt es laut Koalition rund 1500 Standorte von Wohngruppen mit etwa 7000 Plätzen von rund 350 Trägern für Kinder und Jugendliche, dazu kommt die Unterbringung in Einrichtungen in anderen Ländern oder im Ausland.

Für den Antrag der Koalitionsfraktionen von SPD, CDU und Grünen stimmte auch die Linke, die Freien Wähler waren dagegen, die AfD enthielt sich. Eine Entschließung der Linke erhielt keine Mehrheit. Sie fordert neben einem Konzept für eine Ombudsstelle die Schaffung eines Kinder- und Jugendbeauftragten und ein Netz unabhängiger Koordinations- und Beratungsstellen.

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