München:LGL-Präsident Zapf muss im Landtag aussagen

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München (dpa/lby) - Im Skandal um die Firma Bayern-Ei muss der massiv unter Druck stehende Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, heute in den Zeugenstand. Der Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags hat Zapf zur Vernehmung vorgeladen (14.30 Uhr). Zum Auftakt der Sitzung (13.30 Uhr) soll zudem Agrarminister Helmut Brunner (CSU) als Zeuge zu den Geschehnissen aus dem Jahr 2014 aussagen.

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München (dpa/lby) - Im Skandal um die Firma Bayern-Ei muss der massiv unter Druck stehende Präsident des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, Andreas Zapf, heute in den Zeugenstand. Der Untersuchungsausschuss des bayerischen Landtags hat Zapf zur Vernehmung vorgeladen (14.30 Uhr). Zum Auftakt der Sitzung (13.30 Uhr) soll zudem Agrarminister Helmut Brunner (CSU) als Zeuge zu den Geschehnissen aus dem Jahr 2014 aussagen.

Zapf und Brunner sind die bislang hochrangigsten Zeugen, die das parlamentarische Kontrollgremium geladen hat. Im März sollen auch Ministerpräsident Horst Seehofer, Umweltministerin Ulrike Scharf und Staatskanzleiminister Marcel Huber (alle CSU) als Zeugen geladen werden.

Bereits am Mittwoch hatte die SPD von Scharf die Entlassung von Zapf gefordert. Hintergrund sind zuvor bekannt gewordene Berichte des BR-Politikmagazins Kontrovers und der „Süddeutschen Zeitung“. Demnach wollte Zapf Einfluss auf die laufenden Ermittlungen zu dem Salmonellenskandal nehmen.

Dem Bericht zufolge soll Zapf im Februar 2016 einen Ermittler der Staatsanwaltschaft Regensburg am Telefon gebeten haben, einem beschuldigten Amtsveterinär zu glauben. Dies soll zumindest in einem Vermerk des Ermittlers stehen, der dem Bericht zugrunde liegt. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den Veterinär, keine Konsequenzen aus einer positiven Salmonellenprobe gezogen und die Firma Bayern-Ei vor Kontrollen gewarnt zu haben. Es geht unter anderem um Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge.

Der Ausschuss soll die Hintergründe eines Salmonellenskandals im Jahr 2014 aufklären, für den die niederbayerische Firma Bayern-Ei verantwortlich gemacht wird. In mehreren europäischen Ländern waren damals Menschen an Salmonellen erkrankt; mindestens ein Mensch soll an den Folgen gestorben sein. Die Behörden und die Staatsregierung sehen sich unter anderem mit dem Vorwurf konfrontiert, sie hätten früh von dem Skandal gewusst, die Bevölkerung aber nicht gewarnt.

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