Magdeburg:Opposition strikt gegen Atom-Endlager in Sachsen-Anhalt

Vor Containern mit radioaktiver Lauge hängt ein Warnschild mit der Aufschrift „Radioaktiv“. (Foto: picture alliance / dpa)

Die Opposition im Magdeburger Landtag hat gefordert, Sachsen-Anhalt als Standort für ein neues Atommüll-Endlager auszuschließen. "Wir wollen kein weiteres...

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Magdeburg (dpa/sa) - Die Opposition im Magdeburger Landtag hat gefordert, Sachsen-Anhalt als Standort für ein neues Atommüll-Endlager auszuschließen. „Wir wollen kein weiteres atomares Endlager, wir sind nicht das Atom-Klo der Nation“, sagte der Linken-Politiker Hendrik Lange am Freitag bei einer Debatte des Parlaments. Es gebe in Sachsen-Anhalt mit Morsleben bereits ein Endlager für schwach radioaktiven Müll. Es bleibe die Befürchtung, dass dünn besiedelte Regionen bei der angelaufenen Suche nach einem Atommüll-Endlager in den Fokus rückten. Die AfD-Fraktion beantragte, dass Sachsen-Anhalt verbindlich erklären solle, nicht für ein Endlager zur Verfügung zu stehen.

Der Landtag lehnte diesen Antrag ab. Die schwarz-rot-grüne Koalition verwies darauf, dass Deutschland Verantwortung für den hoch radioaktiven Abfall trägt. Bei der bundesweiten Suche nach einem Endlager komme auch Sachsen-Anhalt um diese Pflicht nicht herum, sagte Umweltministerin Claudia Dalbert (Grüne). Es müsse die Intention von allen sein, den bestmöglichen Standort zu finden und in der Bevölkerung Akzeptanz für das Verfahren zu erreichen. „Niemand will ein Endlager in seiner Nähe haben“, ergänzte die Grünen-Abgeordnete Dorothea Frederking. Mit dem Standortauswahlprozess sei der Suchprozess vorgegeben.

Vorigen Herbst war ein Zwischenbericht der Bundesgesellschaft für Endlagerung vorgestellt worden. Demnach sind 90 Gebiete beziehungsweise 54 Prozent des Bundesgebiets nach geologischen Kriterien grundsätzlich als Standort geeignet. Das Endlager soll unterirdisch in Salz, Ton oder Kristallin, also vor allem Granit, entstehen. Auf der Suche sollen die Gebiete immer weiter ausgesiebt und eingegrenzt werden. Bis 2031 soll der Standort gefunden sein.

© dpa-infocom, dpa:210312-99-796023/2

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