Ingelheim am Rhein:Rechte Kundgebung mit Gegendemonstranten bleibt friedlich

Lesezeit: 1 min

Polizeiwagen mit Blaulicht. (Foto: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild)

Eine Woche nach den Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften am Rande einer Kundgebung in Ingelheim ist eine erneute Kundgebung der...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Ingelheim/Mainz (dpa/lrs) - Eine Woche nach den Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften am Rande einer Kundgebung in Ingelheim ist eine erneute Kundgebung der Partei Die Rechte in der Stadt ohne Zwischenfälle verlaufen. Wie die Polizei in Mainz am Sonntag mitteilte, war es auch im Verlauf des Samstagabends nach der Kundgebung ruhig geblieben. An der Kundgebung beteiligten sich am Samstag sechs Demonstranten, bei der Gegendemonstration hielten sich 275 Menschen in dem ihnen zugewiesenen Raum auf, wie eine Polizeisprecherin am Samstag sagte.

An insgesamt drei angemeldeten Gegenversammlungen von Bürgern und des Stadtrats nahmen laut Polizei rund 400 Menschen teil. Beide Gruppen wurden mit Absperrgittern auf Abstand gehalten. Das Polizeipräsidium Mainz bot nach eigenen Angaben etwa 600 Einsatzkräfte auf und erhielt Verstärkung aus Baden-Württemberg, dem Saarland und Thüringen. Bis zu 80 schwarz gekleidete Angehörige der linken Szene seien während und nach den Versammlungen durch Ingelheims Zentrum gezogen und hätten Parolen skandiert. Es würden Verstöße gegen das Versammlungsgesetz geprüft.

Vor einer Woche hatten laut Polizei etwa 150 bis 170 teilweise vermummte Störer versucht, eine Absperrung zu überwinden, um zu der Kundgebung der Rechten zu gelangen. Die Aktivisten seien teils auch mit Gewalt gegen die Beamten vorgegangen. Bei den Auseinandersetzungen griffen die Sicherheitskräfte auch zu Schlagstöcken und Pfefferspray.

Kritiker des Einsatzes wie etwa die rheinland-pfälzische Linke bezeichneten in den vergangenen Tagen das Vorgehen der Polizei als „vollkommen überzogen“. Unter anderem seien Demonstranten eingekesselt worden, es sei zu Panikattacken gekommen, Teilnehmer seien verletzt worden. Im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen wird laut Polizei gegen sechs Beamte wegen Körperverletzung im Amt ermittelt.

Die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Landtag, Pia Schellhammer, kritisierte am Samstag auf dem Landesparteitag in Idar-Oberstein das Vorgehen der Polizei vor einer Woche. Sie warf ihr eine im konkreten Fall „durch und durch falsche Einsatzplanung“ vor. „Solche brutalen Bilder dürfen sich nicht wiederholen“, sagte sie.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: