Hannover:Jüdischer Verbandschef: Reformationstag belastet Beziehung

Hannover (dpa/lni) - Der Vorsitzende des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, erwartet durch ein Votum für den Reformationstag als neuen Feiertag eine Störung der Beziehungen zwischen Juden und Christen. "Das wird nicht dazu führen, dass ich meine Freundschaften zu Protestanten und Katholiken aufkündige, aber es wird zu einer Belastung des öffentlichen Verhältnisses führen", sagte Fürst der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (Donnerstag).

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Hannover (dpa/lni) - Der Vorsitzende des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, erwartet durch ein Votum für den Reformationstag als neuen Feiertag eine Störung der Beziehungen zwischen Juden und Christen. „Das wird nicht dazu führen, dass ich meine Freundschaften zu Protestanten und Katholiken aufkündige, aber es wird zu einer Belastung des öffentlichen Verhältnisses führen“, sagte Fürst der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (Donnerstag).

Fürst ist gegen den Reformationstag als neuen Feiertag und verweist auf antisemitische Ausfälle des Kirchenreformators Martin Luther. „Wer den 31. Oktober zum Feiertag erklärt, feiert eben auch einen großen Antisemiten - und muss mit unserem Protest rechnen“, kündigte Fürst an. „Wir werden aber weiterhin dafür kämpfen, dass dieser Tag nicht so ein schöner Tag wird, wie sich die Regierung das vorstellt.“

Die schwarz-rote Landesregierung hat zuletzt immer wieder Sympathie für den Reformationstag als zusätzlichen Feiertag bekundet und sich für eine norddeutsche Lösung ausgesprochen. In Hamburg und Schleswig-Holstein ist der Reformationstag bereits von Parlamenten als neuer Feiertag auserkoren worden.

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