Kontakte zur Mafia:Berlusconi-Vertrauter zu sieben Jahren Haft verurteilt

Senator Marcello dell'Utri im Gericht von Palermo. (Foto: dpa)

Marcello dell'Utri arbeitete mehr als 30 Jahre lang für Italiens Ex-Premier Berlusconi. Was er dabei tat, scheint mehr als dubios. Es geht um Schutzgeld, Millionenzahlungen und die Cosa Nostra - und für dell'Utri um sieben Jahre Haft.

Ein Vertrauter des italienischen Ex-Regierungschefs Silvio Berlusconi ist zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Ihm werden Mafia-Verbindungen zur Last gelegt. Der Senator Marcello dell'Utri habe als "Vermittler" zwischen der sizilianischen Cosa Nostra und Berlusconi gedient, um den Schutz der Familie des Ex-Ministerpräsidenten zu erreichen, urteilten die Richter am Berufungsgericht in Palermo.

Dell'Utri hatte mehr als 30 Jahre lang die Werbesparte Publitalia von Berlusconis Unternehmensgruppe Fininvest geführt, später wurde er als Vertreter von Berlusconis Partei in den Senat gewählt.

Dell'Utri war 2004 wegen seiner Verbindungen zur sizilianischen Mafia zu neun Jahren Haft verurteilt worden, 2010 wurde die Strafe auf sieben Jahre reduziert, die nun in Palermo bestätigt wurde. Im März wurde das Urteil vom Obersten Berufungsgericht des Landes wegen fehlender Beweise für einen Teil des fraglichen Zeitraumes aufgehoben.

Gleichwohl sahen es die Richter als erwiesen an, dass Dell'Utri damals als Verbindungsmann zwischen Berlusconi und der Mafia fungierte. Die Anwälte dell'Utris wollen nun erneut vor den Obersten Gerichtshof ziehen. Es könnte sein, dass die mutmaßlichen Straftaten vor einem Urteil verjähren.

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Silvio Berlusconi weiß, was Silvio Berlusconis Ego schmeichelt. So ist seine Verlobte nicht nur ein halbes Jahrhundert jünger als der 76-Jährige. Francesca Pascale ist auch ein ausgewiesener Fan des "Cavaliere". Und einem Dauertrend folgt Italiens Ex-Premier mit seiner Partnerwahl sowieso.

- eine Galerie.

Der ehemalige italienische Regierungschef Berlusconis soll in den 70er Jahren unter anderem umfangreiche Schutzgelder an die Mafia gezahlt haben. Zudem soll Berlusconi Dell'Utri in den vergangenen zehn Jahren mehr als 40 Millionen Euro überwiesen haben. Die sizilianische Justiz geht davon aus, dass es sich um Schweigegeld handeln könnte, damit Berlusconis mutmaßliche Kontakte zur Mafia geheim blieben.

© Süddeutsche.de/AFP/rela - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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