Nürnberg:Mitschüler können sich Drohung nicht vorstellen

Nürnberg (dpa/lby) - Nach dem tumultartigen Polizeieinsatz um die Abschiebung eines jungen Afghanen in Nürnberg haben am Freitag etwa 150 Menschen gegen solche Maßnahmen demonstriert. Mit Plakaten und Reden protestierten sie auch gegen die bayerische Abschiebepraxis. Klassenkameraden des 20 Jahre alten Asef N., der von der Abschiebung bedroht ist, sagten, sie könnten sich nicht vorstellen, dass er eine Drohung geäußert haben könnte. Nach Polizeiangaben hatte der 20-Jährige beim Versuch seiner Abschiebung am Mittwoch gesagt: "Ich bin in einem Monat wieder da. Und dann bringe ich Deutsche um."

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Nürnberg (dpa/lby) - Nach dem tumultartigen Polizeieinsatz um die Abschiebung eines jungen Afghanen in Nürnberg haben am Freitag etwa 150 Menschen gegen solche Maßnahmen demonstriert. Mit Plakaten und Reden protestierten sie auch gegen die bayerische Abschiebepraxis. Klassenkameraden des 20 Jahre alten Asef N., der von der Abschiebung bedroht ist, sagten, sie könnten sich nicht vorstellen, dass er eine Drohung geäußert haben könnte. Nach Polizeiangaben hatte der 20-Jährige beim Versuch seiner Abschiebung am Mittwoch gesagt: „Ich bin in einem Monat wieder da. Und dann bringe ich Deutsche um.“

Genauso unvorstellbar sei, dass der junge Mann gewalttätig werden könnte. „Er könnte keiner Fliege was zuleide tun“, sagte eine Klassenkameradin. Asef sei immer nett und umgänglich gewesen, ein richtiger „Kumpeltyp“. Mehrmals habe er in der Berufsschule gefehlt, weil er beim Konsulat in München gewesen sei, um einen Pass zu bekommen. Die Regierung von Mittelfranken hatte kritisiert, dass der Afghane nie versucht habe, ein solches Dokument zu bekommen.

Bei dem Versuch, den 20-Jährigen abzuschieben, war es am Mittwoch vor einer Berufsschule in Nürnberg zu Tumulten gekommen. Schüler hatten mit einer Sitzblockade und einer spontanen Demonstration versucht, die Abschiebung zu verhindern. Neun Polizisten wurden verletzt, fünf Menschen vorübergehend festgenommen.

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