Frankfurt am Main:Stadt Frankfurt wieder online: infizierte Mail

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Eine Fehlermeldung auf dem Display eines Laptops. (Foto: Andreas Arnold/dpa)

Nach einem versuchten Cyber-Angriff ist die Stadt Frankfurt wieder online. "Alle Systeme laufen wieder", sagte Günter Murr, der Sprecher des IT-Dezernats am...

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Frankfurt/Main (dpa) - Nach einem versuchten Cyber-Angriff ist die Stadt Frankfurt wieder online. „Alle Systeme laufen wieder“, sagte Günter Murr, der Sprecher des IT-Dezernats am Donnerstagabend. Noch am Abend werde voraussichtlich auch die Webseite der Stadt wieder erreichbar sein. Am Freitag müsse auch in den Ämtern wieder Normalbetrieb möglich sein, so die Hoffnung der Stadt.

Die Stadt hatte ihren Bürgerservice zuvor am Donnerstag stark eingeschränkt und ihr IT-System vorsichtshalber vom Netz genommen. Alle städtischen Ämter mussten für die Öffentlichkeit geschlossen bleiben, Mitarbeiter waren per Mail nicht erreichbar und auch das Internetportal konnte nicht abgerufen werden. Am Mittwoch war eine „sehr gut getarnte“ E-Mail mit Schadsoftware an einen Mitarbeiter geschickt worden, so der Sprecher.

Die Sicherheitssysteme hätten am Mittwochmittag Alarm geschlagen, nachdem die infizierte E-Mail aufgeschlagen war. „Wir müssen davon ausgehen, dass das nicht die einzige Mail war“, sagte Murr. Deshalb seien sicherheitshalber alle Systeme heruntergefahren worden. „Diese werden erst wieder in Betrieb genommen, wenn wir sicher sein können, dass diese sauber sind.“

„Momentan haben wir noch keinen Schaden entdeckt und gehen nicht davon aus, dass ein Schaden entstanden ist“, hatte Murr am Donnerstag den Cyber-Angriff bewertet. Er gehe aber von einer „offensichtlichen Schädigungsabsicht“ aus. Ein Forensiker sei damit beauftragt, „die kriminellen Hintergründe zu untersuchen“.

Die Bürger konnten sich am Donnerstag telefonisch an die Ämter wenden. Viele Dienstleistungen blieben ohne die Computer aber erst einmal liegen. „Es ist leider so, dass heute offline gar nichts mehr funktioniert“. Betroffen war auch die Bürokommunikation der Feuerwehr, Rettungsdienst und Brandschutz waren nach Angaben eines Sprechers aber gewährleistet.

Auch Bad Homburg nahm am Donnerstag seine IT-Systeme vom Netz. „Da der Verdacht besteht, dass das Netzwerk der Stadt Bad Homburg mit einer Schadsoftware befallen ist, hat die Verwaltung vorsorglich sämtliche Systeme runterfahren lassen“, berichtete die Taunus-Kommune am Donnerstag auf ihrer Homepage. Bis auf weiteres werde nur ein eingeschränkter Service angeboten, auch die telefonische Erreichbarkeit sei betroffen.

Mit der zunehmenden Digitalisierung der Verwaltung wächst die digitale Angriffsfläche auf Behörden. Zumeist werden Attacken automatisiert erkannt und abgewehrt.

In Gießen sorgt der Hackerangriff auf die IT-Systeme der Uni vor fast zwei Wochen weiter für Probleme. Es werde Wochen dauern, bis die Hochschule wieder digitale Basisdienste haben werde und Monate, bis das IT-Netz vollständig laufe, erklärte Uni-Präsident Joybrato Mukherjee. Die zuständige Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt teilte mit, dass eine Schadsoftware namens „Ryuk“ zum Einsatz gekommen sei.

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