Augsburg:Eklat vor der Buchpräsentation zur Geschichte Schwabens

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Augsburg (dpa/lby) - Unmittelbar vor der Präsentation eines neuen Buches über die Geschichte des Bezirks Schwaben ist es zum Zerwürfnis zwischen dem beauftragten Autor und der Bezirksverwaltung gekommen. Der Bezirk hat entschieden, dass der mit dem Verfassen der Chronik beauftragte Münchner Historiker Paul Hoser bei der Präsentation seines eigenen Buches in Augsburg nicht reden darf. Vor wenigen Wochen hatte der Bezirk hingegen das fast 800 Seiten starke Werk als "anschauliche Studie" gelobt.

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Augsburg (dpa/lby) - Unmittelbar vor der Präsentation eines neuen Buches über die Geschichte des Bezirks Schwaben ist es zum Zerwürfnis zwischen dem beauftragten Autor und der Bezirksverwaltung gekommen. Der Bezirk hat entschieden, dass der mit dem Verfassen der Chronik beauftragte Münchner Historiker Paul Hoser bei der Präsentation seines eigenen Buches in Augsburg nicht reden darf. Vor wenigen Wochen hatte der Bezirk hingegen das fast 800 Seiten starke Werk als „anschauliche Studie“ gelobt.

Grund für das Redeverbot sind Passagen in einem Interview, das Hoser der „Augsburger Allgemeinen“ gegeben hatte. „Das Interview war mit dem Auftraggeber nicht abgestimmt“, sagte Bezirkssprecherin Birgit Böllinger am Donnerstag. Danach sei Hoser von Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert (CSU) um eine Aussprache gebeten worden und habe nicht reagiert. Der Autor sagte der Zeitung, dass er nun gar nicht zu der für Donnerstagabend geplanten Präsentation kommen werde: Ich lasse mich doch nicht öffentlich abbürsten - und darf dann noch nicht einmal etwas darauf erwidern.

Auslöser des Streits sind Erklärungen Hosers zur Position des früheren bayerischen Innenministers Bruno Merk (CSU), der die kommunale Ebene der Bezirke „als völlig überflüssig“ angesehen habe. Merk sei aber der Ansicht gewesen, dass die Christsozialen die Bezirke wollten, um Parteifunktionäre mit Mandaten zu versorgen. Auch eine Aussage zum Fall Gustl Mollath, der „wegen eines möglichen Justizirrtums jahrelang in Bezirkskliniken eingesperrt“ gewesen sei, sorgte für Ärger.

Mollath sei eine Sache der Justiz gewesen und habe mit Schwaben nichts zu tun gehabt, meinte Böllinger dazu. Die Aussagen des Historikers seien „sehr verkürzt und werfen ein verzerrtes Bild auf die Arbeit des Bezirks Schwaben“, sagte sie.

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